Mord-Geständnis
„Ich begann, ihn zu zerteilen “
19.11.2012
Ihr Mord-Geständnis: Das sagte Estibaliz C. vor Gericht in Wien aus.
„Ich bekenne mich zu den Tötungen schuldig“, sagte Estibaliz C. zu Beginn ihrer Aussage. Mehrere Stunden lang erzählte die Angeklagte über die Morde – die Passagen des Grauens.
- Über ihre Kindheit: „Die Atmosphäre zu Hause war sehr angespannt. Ich habe sehr unter meinem Vater gelitten, er war ein Tyrann. Meine Mutter hat mich vor Gewalttätigkeiten geschützt.“
- Über ihren ersten Freund: „Er wollte in die Disco und hat meine Kinderwünsche ignoriert. Er hat mich nicht gehen lassen, als ich mich trennen wollte. Ich bin nach Deutschland, weil ich mir sicher sein konnte, dass er mangels Sprachkenntnissen nicht folgt. Es war Flucht. Ich war immer seine Vorzeigefrau, nicht seine Partnerin. Ich war sein Eigentum zum Herzeigen.“
- Über ihre Mordpläne gegen den ersten Freund: „Ich habe überlegt, die Bremsschläuche an seinem Auto zu manipulieren und einen Unfall zu provozieren. Mir ist auch durch den Kopf gegangen, an der Therme in seiner Wohnung herum zu hantieren.“
- Über das erste Mord-Opfer Holger H.: „Er hat mich angeschrien, mich niedergemacht. Er hat mich wegen meiner nicht so guten Deutschkenntnisse verspottet. Er hat angefangen, mich Kanake zu nennen. Alles wofür ich gekämpft habe, hat er versucht zu sabotieren. Ich war hilflos. Er hat mich mit einer Leichtigkeit abgespeist, hat gesagt, ich soll die Goschen halten.“
- Über den Mord an Holger H.: „Im Regal lag eine Pistole. Holger H. saß vor mir am Computer. Ich habe die Pistole genommen und geschossen. Ich dachte nie, dass ich imstande wäre, daraus Realität zu machen. Jeder hat Fantasien.“
- Über Holger H.s Leiche: „Ich wollte ihn mit zwei Hebebühnen in eine Tiefkühltruhe befördern – vergeblich. So kam ich auf die Idee, die Leiche im Lager zu verbrennen. Natürlich war das eine Wahnsinnsidee, aber man kann nicht logisch denken in so einer Situation. Ich löschte die Flammen ein zweites Mal. Die Tage danach habe ich geputzt und geputzt.“
- Über das zweite Opfer Manfred H.: „Am Ende der Beziehung zu ihm habe ich mich wie in einem Gefängnis gefühlt. Ich bin mir wie mit einem Plastiksackerl über dem Kopf vorgekommen. Mir ist bewusst gewesen, dass ich wahrscheinlich ins Gefängnis komme, wenn ich H. etwas antue. Aber selbst das war besser als dieses Gefängnis, das ich draußen hatte.“ n Über den Mord an Manfred H.: „Er hat sich zur Wand gedreht und zum Schnarchen angefangen. Ich war so wütend. Ich hatte die Pistole unter der Matratze. Ich habe sie rausgenommen, repetiert und geschossen. In der Früh habe ich Manfred um Verzeihung gebeten für das, was ich getan habe. Dann habe ich begonnen, ihn zu zerteilen und die Leichenteile nach und nach ins Auto geschafft, um sie in den Eissalon zu bringen.“
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