Die in Wien gestarteten Afghanen wurden in Bayern geschnappt.
Mit einem Taxi haben sich am Donnerstag fünf junge Afghanen von Wien bis nach Deutschland schleusen lassen. Kurz nach der Einreise in Bayern hielt aber die Polizei das Fahrzeug an, schob die beiden Erwachsenen umgehend wieder nach Österreich ab, die drei noch Jugendlichen wurden dem Jugendamt übergeben. Es komme immer wieder vor, dass Menschen illegal mit dem Taxi einreisen, sagte Rainer Scharf, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, am Freitag zur APA.
Lenker wusste nichts von illegaler Einreise
Dem aus Wien stammenden Lenker konnte keine strafbare Handlung nachgewiesen werden. Es werde aber jeder Einzelfall genau geprüft, denn mitunter würden Taxilenker ganz bewusst Menschen über die Grenze schleusen. Stelle sich heraus, dass es schon länger vor Fahrtantritt Kontakt zwischen Chauffeur und Fahrgästen gegeben habe, werde Anzeige erstattet. Erst kürzlich sei ein österreichischer Taxler erwischt worden, der für die Fahrt keinen Auftrag der Taxizentrale hatte, so Scharf. Von einer Häufung solcher Fälle könne man nicht sprechen, es kämen aber immer wieder illegale Einreisen im Taxi vor.
Schleusung kostete Tausende Euro
Die zwei Erwachsenen (18 und 25 Jahre) und die drei Jugendlichen (zwölf, 15 und 17 Jahre) konnten sich nicht ausweisen. Sie gaben an, aus Afghanistan zu stammen und seit Wochen unterwegs gewesen zu sein. Für ihre Schleusung hätten sie oder ihre Angehörigen Tausende Euro zahlen müssen. Von Wien aus kümmerten sie sich schließlich selbst um ihre Weiterreise und arrangierten die Taxifahrt.