Für die ÖBB-Fahrpläne und -gäste brechen neue Zeiten an: Der integrierte Taktfahrplan soll langes Warten ersparen.
Mit dem Start des integrierten Taktfahrplans am 14. Dezember soll langes Warten beim Umsteigen der Vergangenheit angehören. Zusätzlich sollen die Fahrpläne durch fixe Abfahrtsminuten leichter merk- und lesbar sein, versprach Gabriele Lutter, Sprecherin des Vorstandes der ÖBB-Personenverkehrs AG am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.
Mehr als 3.000 Bus-Schiene-Anschlüsse werden mit der Fahrplanumstellung verändert. Dies bringt für Fahrgäste auch zeitliche Änderungen. Bis 2012 soll der neue Taktfahrplan schrittweise vollständig umgesetzt werden: 21 sogenannte "integrierte Taktknoten" wird es 2009 österreichweit geben, 2010 sollen es 35 sein. "Erfahrungen in anderen Ländern zeigen uns, dass das der richtige Weg ist", war auch Christian Eder, Geschäftsführer der ÖBB-Postbus GmbH überzeugt. Bisher sei der integrierte Fahrplan am meisten in Kärnten entwickelt, wo im kommenden Jahr um 33 Prozent mehr Fahrgäste begrüßt werden können, sagte Lutter.
Im Vorjahr beförderten Bahn und Bus 447 Millionen Fahrgäste, davon 200 Millionen mit dem Zug. In den ersten drei Quartalen 2008 konnten die Zahlen gesteigert werden, die ÖBB rechnen damit heuer erstmals mit über 450 Millionen Fahrgästen. Für diese wurde weiter ausgebaut: Künftig wird um 3,5 Millionen Kilometer mehr auf der Schiene und um 4,3 Millionen Kilometer mehr auf der Straße gefahren. Die Ausweitung des Angebots betrifft generell ganz Österreich, den Süden vielleicht ein bisschen mehr, so Lutter.
Neuerungen gibt es in den kommenden Monaten auch im Fernverkehr mit täglich 17 zusätzlichen Verbindungen. So wird unter anderem mit dem "railjet" schrittweise eine Direktverbindung im Zweistundentakt von Budapest über Wien nach München eingerichtet. Von Graz und Klagenfurt aus wird es mit der IC-Linie ebenfalls neue Direktverbindungen nach Deutschland (Frankfurt bzw. Saarbrücken) geben. Im Einstundentakt sollen die Züge künftig zwischen Wien und Graz verkehren. Zwischen Wien und Villach sowie zwischen Salzburg und Villach wird man ab 14. Dezember schneller unterwegs sein: 21 bzw. zwölf Minuten früher wird man dann sein Ziel erreichen.
Bereits seit 2007 gibt es mit der Fahrplanauskunft "Scotty" einen punktgenauen Service für die ÖBB-Kunden, der jedes Verkehrsmittel inklusive der Fußwege anzeigt. Seit kurzem ist das Angebot auch für das Mobiltelefon verfügbar. Diese Variante bringe vor allem für Pendler Vorteile: Man müsse nur einmal den Fahrplan erfragen, damit man jederzeit aktuell Verspätungen oder Ähnliches abfragen könne, erklärte Eder.