Im Kasten versteckt

Detektiv-Oma schnappt Einbrecherin

29.11.2010

Die Frau (81) bewies Nerven aus Stahl: Sie sperrte den Eindringling einfach ein.

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© s.ullrich
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Wer im eigenen Haus plötzlich seltsames Rumoren hört, reagiert gewöhnlich entsetzt – oder auch resolut wie Österreichs mutigste Pensionistin. Die 81-jährige Maria A. aus Kalsdorf wartete am Samstag in der Küche auf ihr Mittagessen, das ihr dreimal pro Woche von der Gemeinde zugestellt wird. Doch statt appetitlichen Dufts in die Nase, drang verdächtiges Schaben und Kratzen an ihr Ohr.

Verdacht
"Erst habe ich vermutet, dass die Geräusche vom nahen Penny-Markt kommen", so die alleinstehende Steirerin zu ÖSTERREICH: "Dann dachte ich, vielleicht kommt mein 97-jähriger Nachbar wieder einmal zum Schmausen. Aber als ich nachschaute, habe ich ihn nicht gesehen."

Dafür wurde bei näherem Hinhören dann ein Verdacht zur Gewissheit. Maria A.: "Das Knacken kam aus dem Schlafzimmer im ersten Stock. Da wusste ich, dass sich bei mir wer eingeschlichen hat."

Rabenviech
Die gehbehinderte Seniorin bewies Nervenstärke: "Obwohl es mir schwerfällt, bin ich hinauf – und hab’ das Rabenviech eingesperrt." Dann alarmierte sie die Polizei.

Münzsammlung
Als Uniformierte Minuten später den Raum stürmten, war der auf den ersten Blick leer. Weitere Nachschau aber zeigte bald: Im Kasten hatte sich eine 40-jährige Bosnierin versteckt – und in einen Polsterüberzug hatte die Einbrecherin auch schon ihre Beute eingesackt. Opfer Maria A.: "Eine Uhr und 50 Münzen aus der Sammlung meines verstorbenen Mannes."

Sorge
Weil die obdachlose Verdächtige behauptete, sie sei von einem Mann zur Straftat gezwungen worden, der im Keller auf sie warte, holte die Polizei Verstärkung mit Diensthunden. Doch die Angabe erwies sich als Geschwätz.

Die Bosnierin wurde auf freiem Fuß angezeigt. Maria A. besorgt: "Das ist kein gutes Gefühl. Denn wer weiß, ob das Luder nicht wiederkommt?"

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