Millionen-Schaden
Im Tornado-Schock: Mehr Unwetter drohen
27.05.2010
Nach dem Tornado sind weiter Hunderte Feuerwehrleute im Dauereinsatz. Millionen-Schaden. Es drohen weitere Unwetter!
Sintflutartiger Regen und dazu 40 Minuten Dauerhagel - in Teilen Niederösterreichs und dem Burgenland schien die Welt unterzugehen.
- Groß-Einsatz. Praktisch alle Einsatzkräfte der Feuerwehr waren den ganzen Donnerstag über mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Alleine in Niederösterreich waren 500 Feuerwehrleute „rund um die Uhr“ im Einsatz, so ein Sprecher.
- Schwere Schäden. Besonders betroffen: Die Bucklige Welt in NÖ. In Hollenthon, wo ein Tornado wütete, wurde auf der L149 sogar eine ganz Brücke weggerissen. In Hollenthon wurden mehrere Autos von den Wassermassen mitgerissen und total zerstört. In Kirchschlag wurden die Musikschule, das Feuerwehrhaus und die Dienststelle des Roten Kreuzes überflutet. 200 Häuser der 2.900-Einwohner-Gemeinde wurden überschwemmt, 50 von Hagel zerstört. Ein Man erlitt einen Herzinfarkt und starb, als er die Schäden sah. In Stickelberg ertranke eine Frau (siehe rechts) vor ihrem Haus.
In Kritzendorf bei Klosterneuburg zog ein Tornado eine Schneise der Verwüstung. Auf das Haus von Waltraud Graser stürzte eine Fichte, das Dach wurde schwer beschädigt (Foto rechts). Alleine die Schäden in der Landwirtschaft gehen in die Millionen.
- Neue Unwetter. Zeit zum Verschnaufen blieb keine: Mitten in die Aufräumarbeiten donnerten gestern zu Mittag die nächsten Unwetter. Die österreichische Unwetter-Zentrale (UWZ) rief zu Mittag für das Nordburgenland die höchste Unwetter-Warnstufe aus. Kurze Zeit später gab es nach heftigem Regen in den Gemeinden Neudörfl, Pöttsching und Bad Sauerbrunn Alarmstufe Rot: Innerhalb weniger Minuten standen Keller und Parkplätze unter Wasser. Wenige Minuten später meldeten Augenzeugen aus der Steiermark: „Regen mit Hagel und Gewitter im Bezirk Bruck an der Mur“. Eisbälle mit 2 cm Durchmesser rasselten vom Himmel.
- Tornado-Gefahr bleibt. Meteorologen sind sich einig: Auch in den nächsten Tagen drohen wieder Gewitter mit viel Regen (siehe Kasten links). Und: „Bei extremen Unwetter sind Tornados möglich“, so Stefan Eisenbach vom Wetterdienst UBIMET.
„Ich kann nicht fassen, dass Anneliese tot ist“
Karl Nagel hat im Unwetter am Mittwoch das Wertvollste in seinem
Leben verloren – seine Ehefrau Anneliese. |