Durch Leichtsinn starb ein Lehrling bei einem Stromunfall. Immer öfter riskieren Youngsters ihr Leben, um im Internet berühmt zu werden.
Ein leichtsinniger Einfall kostete Raphael W. (16) Samstagabend sein junges Leben. Der Lehrling aus Amstetten starb am Bahnhof in Ernsthofen an einem Herzstillstand, nachdem ihm 15.000 Volt durch den Körper gejagt waren. Unvorsichtig hatte der Bub mit einer Alu-Stange hantiert, als er vor den Augen seiner Freunde in die stromführende Oberleitung geriet.
Ob lebensgefährlicher Übermut oder tödliche Mutproben: Immer mehr Teenager sterben, weil sie den ultimativen Adrenalin-Kick suchen. Immer mehr riskieren ihr Leben und filmen sich dabei, um dann im Internet berühmt zu werden.
Videos
Ein Blick auf die Internetplattform YouTube zeigt den Wahnwitz. Unter dem Stichwort „Mutprobe“ finden sich Videos, auf denen Kids halsbrecherische Stunts dokumentieren.
Bus-Tauchen
Besonders beliebt ist das sogenannte Bahn-Surfen: Jugendliche klettern bei voller Fahrt auf das Dach eines Zuges („Roofride“) – und geraten mitunter in den Stromkreis der Oberleitungen. Nicht weniger verrückt ist das Bus-Tauchen: Thrill-Seeker werfen sich zwischen die Räder eines fahrenden Busses. Manche halten Sprengkörper bis knapp vor der Explosion in der Hand. Vor allem aber im Rausch der Geschwindigkeit suchen Wahnsinnige den letzten Kick.
Tempo 300
Videos zeigen Todes-Raser auf Bikes, die mit 300 km/h über Autobahnen brettern und sich dabei noch selbst filmen. Oder: Ein 20-jähriger Autofahrer schraubt bei Tempo 100 auf der Landstraße das Lenkrad seines Wagens ab.Psychologen meinen, die Lebensmüden treibe der Drang zur Selbstdarstellung: „Das Risiko der jungen Leute wird belohnt, indem sie im Internet zu zweifelhaften öffentlichen Helden werden.“