Handel mit Suchtgift im Wert von mehr als 300.000 Euro aufgeflogen.
In Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und dem Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck hat die Salzburger Polizei einen internationalen Drogenring zerschlagen. Sechs Hauptverdächtige - fünf Salzburger und ein Deutscher - wurden ausgeforscht. Die Polizei wies den Männern im Alter von 22 bis 60 Jahren einen Handel mit Suchtgift im Gesamtwert von mehr als 300.000 Euro nach. Fünf Hauptverdächtige sitzen in Untersuchungshaft, sie sind teilweise geständig. Ein 52-jähriger Salzburger ist noch flüchtig.
80 Tatverdächtige angezeigt
Den Ermittlungsakt führte das Landeskriminalamt (LKA) Salzburg. Obwohl offenbar eine große Menge Kokain von Peru und Amsterdam nach Österreich geschmuggelt wurde, gelang nur die Sicherstellung von 1,1 Kilogramm Kokain und 100 Gramm Cannabis. 80 Tatverdächtige wurden angezeigt. "Es handelt sich dabei um Abnehmer und Kleinverteiler", erläuterte am Dienstag Christian Voggenberger vom LKA.
Die Festnahmen erfolgten im Februar und März dieses Jahres. Die Ermittlungen begannen bereits im Oktober 2010 gegen einen 32-jährigen Deutschen, der in St. Gilgen (Flachgau) wohnt und Kokain, Speed und Cannabis verkaufte. "Wir haben Hinweise aus dem Milieu erhalten", erklärte Voggenberger. Dabei sei man auch auf die Spur eines 60-jährigen und 52-jährigen Salzburgers gekommen. "Die beiden haben den Deutschen mit Kokain beliefert."
Das Kokain soll in größeren Mengen einerseits von Peru (Südamerika) über Spanien nach München geschmuggelt worden sein, um es dann an Drogenkonsumenten in Salzburg zu verkaufen. Auf dem Flughafen in Madrid ging ein 56-jähriger Salzburger, der in Peru lebt, ins Fahndungsnetz. Er hatte 1,1 Kilogramm Kokain im Gepäck und sitzt jetzt in Spanien in U-Haft.
Kokain in Beutel verschluckt
Die zweite Drogentransportschiene erfolgte ebenfalls per Flugzeug von Amsterdam nach Wien. "Dem 60-Jährigen wurden acht Flüge nachgewiesen", sagte Voggenberger. Bei dem Mann klickten auf dem Flughafen Schwechat die Handschellen, er hatte 100 Gramm Kokain in einem Beutel verschluckt. Ihm und seinem 52-jährigen Partner, der auf den Philippinen wohnt und noch flüchtig ist, wurden bisher 570 Gramm Kokain nachgewiesen.
Ausgeforscht wurde zudem ein 25-jähriger Salzburger, der laut Landeskriminalamt Salzburg mehr als zwölf Kilogramm Cannabis an Abnehmer in Salzburg und Oberösterreich verkaufte. Als Lieferant trat ein 22-jähriger, türkischstämmiger Salzburger auf. "Er ist geständig", sagte Voggenberger. Auch der 32-jährige Deutsche habe von dem 25-Jährigen Cannabis erhalten. Woher das "getrocknete Gras" stammt, ist unklar - "vermutlich von Plantagen oder aus dem Ausland", meinte der Salzburger Drogenfahnder. In der Justizanstalt befinden sich vier Salzburger und der Deutsche in Untersuchungshaft.