Von Polizisten überwältigt

Irrer legt U-Bahn lahm

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Ein Ägypter hockte sich bewaffnet auf die Stromschiene.

Zu bedrohlichen Szenen kam es Donnerstag um 13.30 Uhr in der U4-Station Landstraße: Der Ägypter Ahmed M. (39) stieg plötzlich auf die Bahngleise und setzte sich auf die Abdeckung der Stromschiene. Dabei spielte er mit zwei großen Messern.

Flugblätter verteilt
Zuvor hatte er noch Flugblätter an etliche U-Bahn-Fahrgäste verteilt, in denen er sein Motiv für die Verzweiflungstat begründen wollte. Sein Problem: Er lebe bereits seit zehn Jahren in Österreich und fühle sich von diversen Richtern ungerecht behandelt, weil er noch immer keine Staatsbürgerschaft verliehen bekommt. Außerdem sei seine Heirat mit einer Wienerin gescheitert und keiner hört ihm zu.

Evakuierung
Erschrockene Fahrgäste zögerten nicht lange und schlugen sofort Alarm. Der Betrieb der Linie U 4 zwischen Karlsplatz und Friedensbrücke wurde gestoppt. „Wir haben natürlich in der Sekunde den Strom abgestellt. Ein Zug befand sich zu dem Zeitpunkt allerdings im Tunnel vor der Station Landstraße und hielt so mitten auf der Strecke“, sagt Answer Lang von den Wiener Linien. Die Fahrgäste mussten durch den langen Tunnel zu Fuß zur Station laufen, alle Personen konnten jedoch unverletzt evakuiert werden.

Gespräche aussichtslos
In Windeseile rückte ein Großaufgebot von Feuerwehr und Polizei an. Speziell geschulte Beamte versuchten eine Stunde lang, Ahmed M. zur Vernunft zu bringen. Jedoch ohne ­Erfolg, der Mann blieb einfach sitzen und reagierte kaum auf Zurufe. „Schließlich konnte die Spezialeinheit WEGA ihn mit dem Taser, einer Elektroschockpistole, überwältigen“, so Polizeisprecherin Iris Seper. Ein Beamter hatte sich – den Taser hinter dem Rücken versteckt – dem Verwirrten genähert und abgedrückt. Rund 50.000 Volt aus zwei aufgeladenen, kleinen Metallpfeilen paralysierten den Ägypter. Der Mann gab völlig weggetreten auf und wurde mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Er wird psychologisch untersucht. Erst ab 15.30 Uhr fuhr die U 4 wieder regulär.

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