Verfolgungjagd
Irrer rast mit 180 km/h durch Absperrung
21.03.2010
Erst stahl er ein Auto in Italien, dann zog er eine Spur der Verwüstung durch Tirol. Wie ein irrer Autodieb Samstagabend der Polizei davonfuhr.
Es sind Szenen wie aus einem Hollywood-Film: Von insgesamt sieben Polizeistreifen wird ein irrer Autodieb Samstagnacht über die Autobahn gejagt. Doch niemand kann den Mann stoppen: Mit Höchstgeschwindigkeit rast er in seinem Geländewagen den Ordnungshütern davon, rammt dabei sieben Fahrzeuge und durchbricht mit 180 km/h mehrere Polizeiabsperrungen.
„Es ist reiner Zufall, dass bei diesem Höllenritt niemand verletzt wurde. Es hätte Tote geben können“, so Gerhard Holzknecht von der Verkehrspolizei Tirol schockiert.
Autodieb rammte sieben Pkws – aber hielt nicht an
Dabei
begann alles ganz harmlos: Samstagabend um 21.20 Uhr passiert der
skrupellose Autodieb noch völlig unauffällig die Mautstelle Schönberg und
entrichtet dort brav seine Gebühr. Zur gleichen Zeit wird routinemäßig das
Kennzeichen seines Wagens überprüft. Schnell ist klar: Schon Anfang März ist
der Mitsubishi Pajero in Süditalien gestohlen worden. Sofort ist die Polizei
in Alarmbereitschaft, eine Fahndung wird eingeleitet.
In Innsbruck-Süd versucht die Polizei dann den Geländewagen erstmals zu stoppen, ohne Erfolg. Unbeirrt raste der Mann davon. Zwischen Schwaz und Kramsach wird dann ein „künstlicher Stau“ erzeugt. Doch auch dieser hält den Dieb nicht auf, ganz im Gegenteil: Mit seinem Wagen rammt er insgesamt sechs weitere Pkws, demoliert ein Polizeiauto, setzt seine Wahnsinnsfahrt danach einfach fort.
Bei Radfeld versuchen die Beamten es dann mit einer Straßen-Sperre. Doch: Auch vor der Absperrung nimmt der Mann seinen Fuß nicht vom Gas, rast mit 180 km/h einfach hindurch. Auch eine zweite Sperre lässt er hinter sich.
30 Bohrmaschinen im Kofferraum versteckt
Erst bei Wörgl gelingt
es der Polizei dann schließlich, den Täter von der Autobahn abzudrängen, der
wiederum brettert nun mit 100 km/h durchs Ortsgebiet. Und: Landet
schließlich in einer Sackgasse. Erst als er mit dem Auto nicht mehr
weiterkommt, flüchtet der 1,60 Meter große, schmächtige Täter zu Fuß ins
Industriegebiet.
Seitdem läuft die Fahndung auf Hochtouren. Bis gestern Nachmittag allerdings fehlte von dem Mann jede Spur. Was allerdings auftauchte: 30 hochwertige „Hilti“-Bohrmaschinen im Kofferraum. Das Auto dürfte also nicht das einzige gewesen sein, was der Täter gestohlen hat.