Prozess-Finale

IS-Bubi beschimpft Richterin: "Was reden Sie für Sch..."

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Am Wiener Landesgericht geht am Mittwoch der zweite Terror-Prozess gegen den im April 2018 zu neun Jahren Haft verurteilten IS-Terroristen Lorenz K. in die Zielgerade - mit derben Worten des Angeklagten. 

Wien.  "Der ist extrem gefährlich", zeigte sich Staatsanwalt Hannes Winklhofer in seinem Schlussplädoyer überzeugt, und forderte einen Schuldspruch und (erneut) eine strenge Strafe. Verteidiger David Jodlbauer hingegen plädierte für einen Freispruch im Zweifel von den zentralen Punkten. 

sicherheitsmaßnahmen justiz

Strenge Sicherheitsmaßnahmen am Landesgericht Wien beim Prozess gegenLorenz K.

© Fuhrich
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Die Staatsanwaltschaft legt Lorenz K. zur Last, nach seiner ersten Verurteilung im Gefängnis mit einem Mitangeklagten und einem gesondert verfolgten Dritten eine Terrorzelle gebildet und die Ziele der radikalislamistischen Miliz "Islamischer Staat" (IS) verfolgt zu haben. Dabei geht es um Bestimmung zum Mord und Bestimmung zur vorsätzlichen Gefährdung durch Sprengmittel, jeweils begangen als terroristische Straftaten. Zusätzlich sind die Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation inkriminiert - nur dazu ist Lorenz K. geständig. Bei einer anklagekonformen Verurteilung müsste der 25-Jährige, dessen reguläres Strafende Ende Oktober 2026 wäre, mit weiteren zehn bis 20 Jahren oder gar lebenslanger Haft rechnen.

"Das, was Lorenz K. getan hat, ist bei Gott nichts, mit dem man 'Aufmerksamkeit sucht'", widersprach die Staatsanwaltschaft gleich zu Beginn dem Narrativ des Angeklagten. Videos verschickt habe er nämlich nicht, weil er im Gefängnis nichts zu tun gehabt habe, sondern "um Täter, um Kämpfer anzuwerben". "Ganz gezielt" suchte Lorenz K. mit seinem Instagram-Profil nach teils Minderjährigen, die im Dienste des Islamischen Staat kämpfen und für diese Ideologie sterben.

Schockierender Auftritt im Gerichtssaal

Bereits am Vormittag ließ sich Lorenz K. aus der Fassung bringen. Als Richterin und Staatsanwalt ein paar ergänzende Fragen an den Angeklagten richteten, etwa weshalb er sich "jüngere" Chatpartner suche, wurde er wütend: "Was reden sie für eine Scheiße, für eine blöde?" rief er, woraufhin die Richterin ihm androhte, ihn aus dem Saal zu werfen. Lorenz K. hatte im November 2016 versucht, einen damals 13-jährigen Burschen dazu zu bringen, im deutschen Ludwigshafen mit einem selbst gebauten Sprengsatz einen Selbstmordanschlag auf einen Weihnachtsmarkt durchzuführen.

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