Online radikalisiert

IS-Material in Wohnung von Ahmad G. gefunden!

Teilen

Jetzt ist klar, dass der Messerangriff von Villach  ein gezielter Terror-Anschlag war. Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung von Ahmad G. wurde unter anderem eine große schwarze IS-Flagge gefunden an der Wand. Und: Der Syrer bekannte sich gegenüber den Ermittlern zum "Islamischen Staat".

Ktn. Erste Hinweise, dass es sich bei dem 23-jährigen Syrer - der den 14-jährigen Kärntner Burschen Alex erstach und fünf weitere Menschen teils lebensgefährlich verletzt hat - um einen religiösen Fanatiker handeln könnte, war seine Reaktion nach der Verhaftung: Grinsend und eine Polizistin verhöhnend streckte er den Tauhid-Finger in die Handykamera eines Passanten.

Zur Erklärung: Der Glaube an die Einheit Gottes wird im Islam durch die erhobene rechte Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger, dem sogenannten Tauhīd-Finger, symbolisiert - in diesem Sinne ist er als Glaubensbekenntnis zu verstehen. Allerdings wird die Geste seit Jahren von Islamisten als Erkennungszeichen benutzt, um ihre Ablehnung der Demokratie als unislamisch zu symbolisieren.

Villach
© X/@AltRightEspan
× Villach

Weiters bestätigten Ermittlerkreise am Sonntag gegenüber oe24, dass auch eine Hausdurchsuchung "in die Richtung Radikalisierung" gehen würde. Demnach wurde in der Unterkunft des aufenthaltsberechtigten Asylwerbers eine IS-Flagge und weiters islamistisches Material gefunden. Außerdem soll er auf sozialen Medien mehreren islamistischen Predigern gefolgt bzw. mit ihnen in Kontakt gestanden sein.

Zwei weitere Opfer sind erst 15

Sonntagmittag sickerte dann durch, dass Ahmad G. bei seiner ersten Einvernahme erklärt habe, im Namen der radikalislamistischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehandelt zu haben. Das bestätigten hernach auch Innenminister Karner und Kärntens Polizei-Chefin Michaela Kohlweiß. Laut Verfassungsschutz habe es sich "ganz klar um einen islamistischen Anschlag" gehandelt.

Bei dem Amoklauf Samstag kurz vor 4 Uhr Nachmittag wurde der 14-jährige Schüler - der gerade die Semesterferien genoss - auf offener Straße getötet. Die weiteren Betroffenen sind zwei 15-jährige, die anderen Opfer sind 28, 32 und 36. Drei von ihnen sind Einheimische, einer ein Iraker, ein leicht Verletzter ist türkischer Staatsbürger. Drei befinden sich nach wie vor auf der Intensivstation.

Der fruchtbare Verdacht: Ahmad G. hätte noch mehr Menschen attackiert und umgebracht - wenn ihn nicht ein couragierter Landsmann aufgehalten hätte.

Augenzeuge spricht auf Facebook 

Ein Augenzeuge schildert auf Facebook sein Erlebnis und wie knapp er davon gekommen ist: "Ich bin da gerade beim KFC raus und dachte mir nur, was da los ist... aber dass es so heftig war, hätte ich nicht gedacht... ich steh mit dem Burger in der Hand da und lach den Typ aus, wie er verhaftet wird, jetzt lese ich, was passiert ist und denk mir nur: Wenn die Polizei den nicht erwischt hätte, hätte ich nicht mehr gelacht..."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten