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Lorenz K. (17)

IS-Video belastet U-Bahn-Bomber

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In U-Haft versucht der 17-jährige verdächtige U-Bahn-Bomber, sich aus allem herauszureden.

Während die Behörden weiter felsenfest davon überzeugt sind, dass es sich bei dem geschnappten Teenie aus Neunkirchen um einen dicken Salafisten-Fisch handelt, tut man sich mit jedem Tag schwerer, das nachzuweisen.

Terror-Organisation die Treue geschworen

Denn der mutmaßliche Nachwuchs-Terrorist aus einer albanischen Zuwanderer-Familie gibt momentan nur zu, was man im beweisen kann – und was höchstens zu einer Verurteilung nach § 278 b zu einer Jugendhaftstrafe von 5 Jahren führt: die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Dabei soll ihn vor allem ein Video belasten, auf dem zu sehen ist, wie er dem IS die Treue schwört, und das er an Freunde verschickt hat.

Noch 18 Monate bedingte Haft mit Bewährung offen

Konkrete Beweise, dass der 17-Jährige eine Bombe, die er in der U-Bahn zünden wollte, gebaut hätte, gibt es offenbar keine. Sein Anwalt Wolfgang Blaschitz: „Das waren nur Recherchen im Internet.“ Das gelte auch für die angebliche Testbombe, die Lorenz K. mit dem deutschen Salafisten Kevin T. in Neuss gebaut habe. Es sei nur eine aus Piraten zusammengesetzte Rauchbombe gewesen. Dass der Bursche doch eine höhere Haftstrafe bekommen wird, liegt eher an dessen kriminellem Vorleben. Als Mitglied einer Jugendbande fasste er für einen Handyraub schon einmal Gefängnis aus. Eine 18-monatige bedingte Strafe ist noch offen, die er im Fall einer neuerlichen Verurteilung absitzen müsste.

12-jähriger Komplize
»nur ein Wichtigtuer«

Über einen angeblichen 12-jährigen Wiener Komplizen meint Lorenz K.: „Mit dem bin ich einmal in der U-Bahn gefahren, ein Wichtigtuer, der meinte, er sei schon 15.“ Seine Kalaschnikow-Fantasien habe K. nicht ernst genommen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

(kor)

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