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Terror-Prozess gestartet

ISIS-Hetzer 
plante
 Anschlag auf
 ÖSTERREICH

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Unfassbar: Der angeklagte Prediger Mirsad O. stand auf der Gehaltsliste der Stadt Wien.

Der größte Terrorprozess der Republik hat am Montag am Straflandesgericht Graz gestartet. Hauptangeklagter ist der Wiener Hassprediger Mirsad O. alias Ebu Tejma (34), der laut Staatsanwaltschaft Dutzende Jugendliche aus Österreich für den Bürgerkrieg in Syrien rekrutiert haben soll. Ihm wird sogar vorgeworfen, einen Mord in Auftrag gegeben zu haben und damit Beitragstäter zu sein. Dafür drohen 20 Jahre Haft. Was zudem im Eröffnungsplädoyer bekannt wurde: Der Hassprediger wurde über Jahre von der Stadt Wien bezahlt und bezog als Religionslehrer ein Gehalt vom Stadtschulrat. „Eine Ungeheuerlichkeit“, befand der Staatsanwalt.

Der Angeklagte lobte in Predigten Osama bin Laden

Seit 2009 unterrichtete Mirsad O. an einer islamischen Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht in Wien-Brigittenau. Aus dieser Zeit stammt ein Vortrag, in dem der radikale Prediger Osama bin Laden preist und über das richtige Abschlachten von Menschen spricht. Laut einem Bericht des aktuellen "Profil" entwickelte sich der staatlich bezahlte Lehrer in der radikalen Wiener Szene als Vordenker des jihadistischen Salafismus.

Sechs Monate, nachdem ÖSTERREICH über den Hetzer aus einer kleinen Moschee in der Venediger Au berichtet hatte, wurde der Serbe 2014 im Zuge der landesweiten Razzia Palmyra inhaftiert. Davor hatte er aus Rache geschworen, das Verlagsgebäude von ÖSTERREICH per Farbanschlag zu attackieren.

Im Grazer Prozess steht er gemeinsam mit Fikret B. (50) vor Gericht. Diesem werden mehrere Morde in Syrien vorgeworfen. Darunter einer, den Mirsad O. telefonisch in Auftrag gegeben haben soll. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.

Dem Wiener Hassprediger, der mit seiner Frau und sieben Kindern in einem Gemeindebau lebte (siehe Kasten unten) drohen 20 Jahre Haft. Er selbst bekannte sich über seinen Anwalt für nicht schuldig. Er sagte zu Prozessbeginn: „Die Anklage verfälscht meine Reden.“

Das irre Leben des
 Salafisten Mirsad O.
Mit elf Jahren kam Mirsad O. nach Österreich: Besuch der Hauptschule, Polytechnikum, Lehre zum Bauschlosser. Mit 20 geht er nach Jordanien, um Arabisch zu lernen. 2008 kehrt er nach Österreich zurück. Er heiratet eine streng gläubige Bosnierin. Mit ihr bekommt er sieben Kinder.

Er wird Religionslehrer
Nachdem seine Schule geschlossen wird, lebt der Hassprediger mit seiner Familie von der Mindestsicherung.

Mirsad O. wird zum Mastermind der Szene. „Er ist ein richtiger Medienstar“, sagte der Staatsanwalt.“

Rache: Mirsad O. wollte Zeitung mundtot machen
Als erstes Medium hatte ÖSTERREICH sechs Monate vor dessen Festnahme über den Hassprediger aus der Altun-Alem-Moschee in der Venediger Au berichtet. Die Folge: Mirsad O. (34) klagte vor Gericht, gegen den ÖSTERREICH-Redakteur ermittelte die Staatsanwaltschaft, der Staatsschutz klinkte sich ein.

Der Salafist bekam vor Gericht teilweise sogar recht. ÖSTERREICH durfte ihn zwar weiter als Hassprediger bezeichnen, musste für die Behauptung, Mirsad O. habe für den Syrien- Krieg junge Leute rekrutiert, dennoch zahlen. Genau hierfür aber wird dem Salafisten gerade der Prozess gemacht: verkehrte Welt!

Nach der kritischen Berichterstattung über „Ebu Tejma“, der sich auch andere Medien anschlossen, schworen Mirsad O. und seine Szene offenbar Rache an ÖSTERREICH. Zunächst geriet der Redakteur ins Visier, dessen Name und Anschrift „dank“ Gericht öffentlich bekannt war. Doch dann planten die Islamisten eine andere Attacke.

ISIS-Flagge auf 
Verlagsgebäude
Bei einem nächtlichen Farbanschlag sollte das Verlagshaus im 1. Bezirk mit einer überdimensionalen ISIS-Flagge besprüht werden. Doch dazu kam es nicht mehr. Mirsad O. wurde festgenommen.



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