Der Jugendliche soll für den Islamischen Staat Propaganda gemacht haben.
Großes Medieninteresse herrschte am Donnerstag in St. Pölten zu Beginn des Prozesses gegen einen 15-Jährigen, der Propaganda für den Islamischen Staat (IS) gemacht haben soll. Dem Jugendlichen werden die Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation vorgeworfen. Er bekannte sich teilweise schuldig. Wegen gleichartiger Delikate wurde er bereits im Mai 2015 verurteilt.
Bis zu fünf Jahre Haft
Dem in Istanbul geborenen Burschen, der seit Jänner wieder in Untersuchungshaft sitzt, drohen bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe. Er hat laut Anklage nach seiner Haftentlassung versucht, drei Personen von der Ideologie des IS zu begeistern. Er musste sich in der Schöffenverhandlung am Donnerstag auch dafür verantworten, einer Person IS-Propagandamaterial über WhatsApp geschickt zu haben. Diese Person hat er laut Staatsanwaltschaft zu überreden versucht, mit ihm nach Syrien zu gehen und in den Jihad zu ziehen.
Der türkische Staatsbürger wuchs nach der Scheidung seiner Eltern ohne Vater auf. Im Mai 2015 war er am Landesgericht St. Pölten zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden.
Festnahme 2014
Erstmals war der Angeklagte im Oktober 2014 festgenommen worden. Er gab zu, sich mit Anschlagsplänen auf den Wiener Westbahnhof befasst zu haben. Nach 14 Tagen wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen, im Jänner 2015 folgte eine erneute Festnahme, weil er gegen strenge Auflagen und Weisungen verstieß und untertauchte. Die zunehmende Radikalisierung des Burschen war seiner Mutter und auch der Schule aufgefallen.