Das Urteil gegen die beiden Brüder ist noch nicht rechtskräftig.
Beim Prozess gegen zwei junge syrische Brüder, die der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation im syrischen Bürgerkrieg angeklagt waren, sind am Donnerstagnachmittag von einem Grazer Jugendschöffengericht die Urteile gefällt worden. Der 16-jährige Beschuldigte erhielt wie sein drei Jahre älterer Bruder vier Jahre unbedingte Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Über Balkanroute
Die Brüder waren im Sommer 2015 über die Balkanroute nach Österreich gekommen und hatten eine Asylantrag gestellt. Knapp vor Weihnachten wurden die beiden dann in ihrer Unterkunft in Lebring verhaftet. Der Hinweis auf ihre Zugehörigkeit zu extremistischen Milizen in Syrien war aus Deutschland gekommen.
Sie zeigten sich geständig
Der 19-Jährige soll laut Anklage in Syrien eine Waffenausbildung am Sturmgewehr Kalaschnikow und an einem schweren Maschinengewehrtyp bekommen und danach in den Ortschaften Manbij, Al-Bab nordöstlich von Aleppo und am Flugplatz Qeres gekämpft haben. Der jüngere war an Pistolen und dem Kalaschnikow-Sturmgewehr ausgebildet und als "Schariapolizist" eingesetzt worden. Die beiden hatten sich zuletzt geständig gezeigt. Ihnen wurde in dem Verfahren vor einem Jugendschöffengericht die Beteiligung an einer terroristischen Organisation auch versuchter Mord und schwere Nötigung vorgeworfen.