Wie kann diese(r) Autofahrer(in) ruhig schlafen, der oder die im Vorjahr in Mattsee eine Fußgängerin überfahren und getötet hat und sich einfach nicht meldet? Ein zweiter Lenker, der Jeanette (19) davor touchiert hatte, stellte sich wenigstens einen Tag danach. Er wird jetzt angeklagt.
Sbg. Kurz die traurige Vorgeschichte: Jeanette T., Kellner-Lehrling, war an dem verhängnisvollen Abend im Juni des Vorjahres nach der Arbeit noch mit Kollegen auf eine Feier zum 70. Gründungsfest der Landjugend Mattsee gegangen. Spät in der Nacht verließ die junge Frau die Party zu Fuß und wurde gegen 0.45 Uhr am Rande der L101 von einem Pkw erfasst. Ein 24-Jähriger aus dem Bezirk Braunau fuhr nach der Kollision mit Papas BMW X3 weiter und stellte sich erst am nächsten Tag im Beisein des Vaters und eines Anwalts.
Nach dem Tod der 19-Jährigen muss sich jetzt - eineinhalb Jahre später - einer der beiden Unfalllenker, nämlich der BMW-Fahrer vor Gericht verantworten: Er gibt an, die Passantin - zunächst unbemerkt - wohl mit dem Seitenspiegel gestreift zu haben. Erst durch den Medienaufruf am nächsten Tag wäre ihm das tragische Ausmaß des Unfalls klar geworden.
In der Anklage gegen den Oberösterreicher heißt es jedoch, der Lenker habe nicht die nötige Sorgfalt und Aufmerksamkeit walten lassen. Der Vorwurf lautet daher auf fahrlässige Tötung und Im-Stich-Lassen eines Verletzten. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
Nissan-Fahrer demnächst per TV-Show gesucht?
Tatsächlich tödlich für die 19-jährige war allerdings das Überrollt-Werden von einem zweiten Auto, dessen Lenker bis heute nicht ausgeforscht werden konnte. Teile an der Unfallstelle weisen darauf hin, dass es sich beim Unfallahrzeug um ein Auto der Marke Nissan handeln könnte.
Die Ermittlungen gegen den bislang unbekannten Lenker des Zweitfahrzeuges werden laut Staatsanwaltschaft fortgesetzt. Derzeit wird in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden versucht, über das Fernsehformat „Aktenzeichen XY“ neue Erkenntnisse zu erlangen.