Fast alle Lehrer, Eltern und Schülervertreter stufen Gewalt unter Jugendlichen als sehr großes bzw. großes Problem ein.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Vereins Neustart, der im Februar 5.454 Lehrkräfte, 4.509 Mütter und Väter und 864 Schülervertreter befragen ließ. Rund 30 Prozent der Befragten an den Schulen gaben an, im Alltag täglich bis wöchentlich mit Gewaltproblemen konfrontiert zu sein. Nur zehn Prozent der Lehrer bzw. 15 Prozent der Schülervertreter gaben an, keinerlei Schwierigkeiten zu haben.
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Große Probleme mit Gewalt
80 Prozent der Lehrer, 75 Prozent
der Eltern und 78 Prozent der Schülervertreter haben nach eigenen Angaben
große Probleme mit Gewalt. Die meisten Auseinandersetzungen gibt es demnach
in Sonder-und polytechnischen Schulen, 90 Prozent der Lehrer sprachen dort
von Schwierigkeiten.
Hauptschulen stärker betroffen
Einen Unterschied gibt es
auch zwischen Hauptschulen (87 Prozent) und AHS (75 Prozent), erklärte der
Verein der sich mit Täter- und Opferarbeit beschäftigt die Sicht der
Lehrkräfte. In Berufsschulen dürfte es demnach am friedlichsten zugehen, "nur"
52 Prozent berichteten dort von Problemen.
Prävention wird der Schule überlassen
Kommt es zu
Gewalteskalationen versuchen 90 Prozent der Lehrer diese selbst bzw. in der
Schule zu lösen. Nur vereinzelt wenden diese sich an Organisationen (fünf
Prozent) oder die Polizei (zwei Prozent). 56 Prozent der Eltern wünschen
sich allerdings Unterstützung von externen Einrichtungen. Vor allem
Prävention sollte nach Angaben aller Befragten nicht alleine der Schule
überlassen werden.
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Maßnahmen fehlen
Vorbeugende Gewalt- und
Kriminalitätsprävention ist für mehr als 80 Prozent der Befragten ein
gewünschtes Problemlösungsmittel. Härtere Strafen wünschen sich nur 16
Prozent, darunter vor allem männliche und jüngere Lehrpersonen. Bemängelt
wurde von allen drei Gruppen (81 bis 91 Prozent) das Fehlen von
ausreichenden vorbeugenden Maßnahmen. Eltern und Schülervertreter orteten
vor allem bei den Bildungseinrichtungen einen Mangel.
Wunsch nach Präventions-Schulungen
Gefordert sind laut der
Umfrage aber vor allem Schulungen für die Kinder, das wünschen sich mehr als
50 Prozent der Erwachsenen und rund 70 Prozent der Schülervertreter. Statt
einzelnen Projekten werden kontinuierliche Angebote wie die dauernde
Anwesenheit eines Sozialarbeiters an Schulen bevorzugt. Mehr als 70 Prozent
sprachen sich für mehr Informationen aus, über 80 Prozent verlangten nach
Konfliktregelungen für Schüler.