Wespen heuer extrem aggressiv. Arbeiter nach Stich fast erstickt.
Momentan sind die aggressiven Wespen bedrohlich im Vormarsch – mit gefährlichen Folgen. In Kühnsdorf lauerte der geflügelte Tod in der Eistee-Flasche: Als ein 49-jähriger Lkw-Chauffeur Dienstagnachmittag an seinem Arbeitsplatz einen tiefen Schluck zur Erfrischung nahm, spürte er sofort ein wütend summendes Insekt im Hals – und Sekunden später einen äußerst schmerzhaften Stich ungefähr in der Höhe des Kehlkopfes.
In Luftröhre gestochen
„Der Mann hat absolut richtig
reagiert, das Tier ausgespuckt, und ist ohne zu zögern zu uns gekommen“, so
Mediziner Boris Christian Buck vom Notarzthubschrauber „Airmed 1“, der nur
wenige hundert Meter vom Arbeitsplatz des Lastwagenchauffeurs stationiert
ist. Buck: „Der Patient wurde von der Wespe am Eingang zur Luftröhre
gestochen. Der Bereich ist in der Folge stark angeschwollen und natürlich
besteht in so einem Fall die Gefahr des Erstickens.“
Der Notarzt spritzte daraufhin ein Medikament: „Es wirkte der Schwellung entgegen und ermöglichte, den Mann ins LKH Klagenfurt zu fliegen. Mittwoch wurde er bereits wieder entlassen.“
Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz
Die Schwadronen der
gelb-schwarz gestreiften Insekten halten derzeit nicht nur die Ärzte auf
Trab. Besonders die Feuerwehren sind gefordert. In Oberösterreich zum
Beispiel vergeht momentan kein Tag ohne mehrere Einsätze, um Nester der
aggressiven Brummer aus Wohnhäusern oder aus der Nähe von Spielplätzen zu
entfernen. Ein Helfer: „So schlimm wie heuer war es schon lange nicht.
Hoffentlich ist der geflügelte Spuk bald wieder vorüber.“
Leichte Beute: Gelsen als Ursache der Plage
Der Grund für die
derzeitige Wespeninvasion ist ebenso im Reich der Insekten zu finden: Die
nach den Regenfällen in enormen Schwärmen auftretenden Gelsen werden von den
gelb-schwarzen Räubern als Aufzuchtfutter für ihre Jungen gejagt. Das
Überangebot an Gelsen lässt die Wespen aggressiv werden. Denn je mehr sie
erwischen, desto wahrscheinlicher überlebt die Brut.