Tempobolzer werden jetzt noch schneller erwischt: Das Innenministerium lässt in den Bundesländern die neueste Radargeneration testen.
Grundsätzlich geht es bei dem groß angelegten Versuch darum, am Radarbild auch den Lenker zu erkennen. Hintergrund: Vor allem bei der Strafverfolgung deutscher Bleifüße sind die bisherigen Radarbilder nicht hilfreich, weil die Autos nur von hinten geblitzt werden und der Lenker nicht erkennbar ist. Das ist aber Voraussetzung, um in Deutschland ein Strafmandat kassieren zu können.
Lichtschranken
Eines der derzeit in Test befindlichen Geräte
stammt (siehe Bilder oben) von der Firma ESO-Elekronik. Junior-Chef
Christoph Münz erklärt die Funktionsweise seines „Super-Radars“, das ab
Jänner in Niederösterreich überprüft wird: „Unser ES3.0 arbeitet auf
Lichtschranken-Basis, die sich auch über mehrere Fahrbahnen hinweg
erstrecken kann. Die geschossenen Digi-Bilder sind gestochen scharf.“ Nicht
nur Kennzeichen sind darauf klar ersichtlich - sondern selbst die einzelnen
Barthaare eines Schnauzers und damit die Identität des Raser.
Autobahn
Wilhelm Schweigerlehner von der NÖ-Verkehrsabteilung:
„Besonders auf der Autobahn und auf Transitrouten können wir damit wirklich
viele Tempobolzer blitzen, die uns bis jetzt durch die Lappen gegangen
sind.“ Einziges Problem: Um die neue Radar-Generation überhaupt einsetzen zu
können, bedarf es einer Gesetzesnovelle, die vom Infrastrukturministerium
eingereicht werden muss.
2,1 Millionen
Für Schnellfahrer aber ist klar: Sie werden
künftig noch gnadenloser gejagt und noch öfter zur Kasse gebeten. Schon ohne
„Super-Radar“ gab es heuer von Jänner bis Ende September genau 2.150.043
Anzeigen (Gemeindeblitzer nicht mitgerechnet). 2006 waren es im
Vergleichszeitraum nur 1.3 Milllionen.