Türkei hat Schleusen für Schlepper geöffnet. Immer mehr Flüchtlinge in Griechenland.
Die Lage wird immer dramatischer. Denn während sich die EU weiterhin nicht auf eine gemeinsame Asylpolitik einigen konnte, könnte schon bald die nächste Flüchtlingswelle Europa erreichen:
- Alleine in drei Tagen kamen nun 11.218 Menschen aus der Türkei in Griechenland an. Der Großteil will über die Balkanroute weiter nach Deutschland.
- Die Türkei – respektive der türkische Präsident Recep Erdogan – will der EU offenbar erneut signalisieren, dass sie innerhalb kürzester Zeit zigtausende Flüchtlinge nach Europa lassen kann. Erdogan ließ offenbar die Schlepperschleusen – pro Tag erreichen unzählige Schlepperboote die griechischen Inseln Leros und Lesbos – öffnen.
- Das scheint als Drohszenario für den nächsten Gipfel der 28 EU-Staats- und Regierungschefs gedacht zu sein. Am 7. März wollen sie gemeinsam mit dem türkischen Premier Ahmet Davutoglu eine „Lösung“ finden, damit die Türkei kaum noch Flüchtlinge nach Europa lässt. Erdogan will dafür fünf Milliarden Euro. Die EU bot zuletzt drei Milliarden Euro an.
Ab März neue Schlepperboote aus Libyen
Die Balkanländer und Österreich verschärfen indes den Grenzschutz. Afghanen werden mittlerweile bereits an der griechisch-mazedonischen Grenze abgewiesen. Dafür „droht“ ab März laut Experten eine neue Fluchtroute über Libyen. 200.000 warten im Wüstenstaat darauf, via Schlepperboote die italienische Küste zu erreichen. Neue Flüchtlingstragödien mit gesunkenen Schiffen drohen.
Lesbos: Star-Künstler Ai Weiwei schlägt Alarm
Er gibt der Asylkrise Gesichter: Fast stündlich postet der chinesische Künstler Ai Weiwei Bilder von berührenden Flüchtlingsschicksalen. Besonders häufig zu sehen: Kinder, die mit ihren Eltern die lebensgefährliche Überfahrt nach Europa wagen: „Sie kommen mit nichts, gehen barfuß in extremer Kälte.“
Auf Lesbos hat der gefeierte Star-Künstler bereits ein fixes Atelier errichtet. Hier will er auch ein Denkmal für all jene errichten, die die Flucht nicht überlebten.
Spielfeld: 1.450 Soldaten im Einsatz
Das Bundesheer stockt den Assistenzeinsatz um fast die Hälfte auf. Waren bisher 1.000 Soldaten für die Arbeit an unseren Grenzen abkommandiert, sind es ab heute 1.450.
Ihre Hauptaufgabe: die aktuell verstärkten Grenzkontrollen ermöglichen (um die Höchstgrenzen an Flüchtlingen pro Tag zu schaffen).
Kaum Anträge
Unterdessen wurden am Sonntag in Spielfeld 800 Flüchtlinge erwartet. Bilanz am Nachmittag: Fast niemand wollte in Österreich bleiben. Von 80 möglichen Asylanträgen (die Tageshöchstgrenze) wurden nur 18 gestellt.