Während die Eltern der eine Woche lang vermissten Tiroler Ausreißer erleichtert sind, erzählen die Buben erste Details des Jesolo-Abenteuers.
Fieberbrunn im Unterland, Samstag Mittag: Der erste Tag seit einer Woche, an dem Elisabeth R. wieder klar denken kann. Hinter ihr liegen unzählige Stunden der Angst, der Ungewissheit, der hilflosen Suche. „Ich bin einfach froh, dass Peter wieder da ist“, sagt R. zu ÖSTERREICH. Im Bubenzimmer liegt ihr Sohn – der Ausreißer muss nach dem Abenteuer-Trip ausschlafen.
Rückblende: Am Freitag um 11.30 Uhr erreicht R. der erlösende Anruf der Polizei. „Wir haben ihren Sohn gefunden, bitte holen sie ihn in Jesolo ab.“ Erleichterung.
Zu diesem Zeitpunkt sind die Familien R. und K. in einem Bus am Weg nach Italien – auf eigene Faust wollen sie ihre Söhne finden. „Es gab keine Spur zu den Burschen, ich dachte sogar an einen Unfall“, so Elisabeth R.
Eine Woche Suche nach den vermissten Buben
Seit der Nacht auf
Samstag waren die drei Tiroler Ausreißer-Buben Peter R. (14), Sandro K. (14)
und Adlan M. (15) wie vom Erdboden verschluckt. Die Eltern suchten bei
Bekannten in Salzburg, druckten 500 Flyer und gingen an die Öffentlichkeit.
Dann die erste Spur nach Italien. Sogar eine Sondereinheit aus Padua filzte
die italienische Sommer-Hochburg nach den Halbstarken.
Freitag die Erlösung: Ausgerechnet die Religionslehrerin entdeckt die drei durch Zufall am Strand. Sie alarmiert die Polizei. Auf der stundenlangen Heimfahrt aus Italien hat Ausreißer Sandro seinem Vater Carlos die Story hinter dem Abenteuer gestanden: Demnach wollten die beiden Freunde Peter und Sandro angebliche nur eine Spritztour nach Saalfelden machen – von der fast einwöchigen Tour nach Italien war nie die Rede.
Adlan (15) soll der Drahtzieher sein
„Doch dann ist Adlan
dazugestoßen“, sagt Vater Carlos zu ÖSTERREICH. Der 15-Jährige, der wie die
beiden anderen Buben Polizei-bekannt war, soll sie zu dieser Reise überredet
haben. „Wir haben unsere Handys verkauft, um an Essen zu gelangen“, erzählte
Sandro seinem Vater. Immer wieder hätten die beiden in Jesolo versucht, sich
von Adlan abzuseilen – das gelang erst als Adlan schlief. In den nächsten
Tagen werden die Buben von der Polizei einvernommen: „Eine Verwaltungsstrafe
ist möglich“.
ÖSTERREICH: Nach fast einer Woche ist ihr Sohn in
Jesolo aufgetaucht. Wie geht es Ihnen?
ÖSTERREICH: Warum ist Sandro ausgerissen?
ÖSTERREICH: Was ist dann passiert?
ÖSTERREICH: Wie haben Sie sich die Tage finanziert?
ÖSTERREICH: Wie hat Ihr Sohn darauf reagiert?
ÖSTERREICH: Und jetzt? |