Polizist im Häfen: Familie wird am Dienstag beerdigt
Anfang Oktober soll Polizist Daniel L. (23) durch einen Schuss aus seiner Dienstwaffe seine schwangere Frau Claudia K. (25) erschossen und dann seinen Sohn Noah (1) in der gemeinsamen Wiener Wohnung mit bloßen Händen erwürgt haben. Die Leichen verscharrte er in seiner Heimatstadt Trofaiach und erstattete eine Abgängigkeitsanzeige. Seine Kollegen kamen ihm auf die Schliche. Der Steirer legte ein Geständnis ab und ist seither in U-Haft – es gilt die Unschuldsvermutung.
Motiv
Auf Facebook hatte sich das Paar glücklich gezeigt. Es teilte die gemeinsame Liebe auf mehreren Fotos. Doch die Beziehung soll nach ÖSTERREICH-Informationen alles andere als harmonisch gewesen sein. Ein letzter Familienurlaub in Italien soll „katastrophal“ verlaufen sein. Immer wieder soll Claudia K. Daniel L. vorgeworfen haben, zu wenig für die Familie zu tun. Sie soll „krankhaft eifersüchtig“ gewesen sein und seinen Beruf kritisiert haben. Es soll Kontrollanrufe gegeben haben. Der Cop soll dem Streit aus dem Weg gegangen sein. Der Polizei sagte L., das spätere Opfer habe ihn immer wieder attackiert und eingesperrt. Auch wenn es sich so zugetragen haben könnte – die grauenhafte Bluttat erklärt das natürlich nicht.
ÖSTERREICH: Wo befindet sich Daniel L. derzeit?
Iris Augendoppler: Er ist in der Justizanstalt Josefstadt in einer Viererzelle.
ÖSTERREICH: Wie geht er mit dieser Tragödie um?
Augendoppler: Es geht ihm nicht gut damit. Es fällt ihm schwer, darüber zu reden. Er stand unter enormem psychischem Druck seiner Frau.
ÖSTERREICH: Erklärt er so, was passiert ist?
Augendoppler: Verstehen Sie bitte, wenn ich keine inhaltlichen Angaben machen kann.
ÖSTERREICH: Wann rechnen Sie mit einem Prozess?
Augendoppler: Die Ermittlungen werden sicher rasch abgeschlossen sein. Vermutlich Anfang nächsten Jahres.
ÖSTERREICH: Die Staatsanwaltschaft Wien hat, wie in solchen Fällen üblich, ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Wollen Sie auch eines erstellen lassen?
Augendoppler: Nein, das habe ich nicht vor. Er wird voraussichtlich als zurechnungsfähig befunden werden.(lae)