Leere Regale im Supermarkt

Jetzt werden immer mehr Lebensmittel knapp

01.05.2022

Viele Branchen sind schwer abhängig von Importen aus dem Kriegsgebiet.

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Wien. Manche Supermärkte wirken wie leer gefegt. In einigen Regalen fehlen fast alle Produkte. ÖSTERREICH machte den Lokalaugenschein. Wir besuchten in Wien und NÖ ­Filialen von Handelsgiganten, Discountern, aber auch von kleineren Ketten.

Die Fotos zeigen es deutlich: Der Krieg in der Ukraine löst eine Krise aus, die unseren Alltag stark verändert. Es gibt Engpässe bei vielen wichtigen Gütern. Hamsterkäufe verschlimmern die Lage weiter. Besonders knapp ist Sonnenblumenöl. Grund: Weltweit kommen drei Viertel davon aus Russland und aus der Ukraine. Österreich importierte im Vorjahr etwa 19.484 Tonnen Ölsaaten aus der Ukraine. Auch Rapsöl ist extrem rar. Die Folge: starke Preisanstiege; bei Ölen sind es laut aktuell gültiger Inflationsstatistik plus 13 Prozent.

© TZOe Fuhrich
Speiseöl. Hier gibt es größten Engpass.

© TZOe Fuhrich
Konserven. Viele werden knapp.

© TZOe Fuhrich
Mehl. Manche Sorten werden rar.

Im Sommer wird die nächste Krise erwartet

Butter wird knapp. „Angespannt“ ist die Lage laut Handelsverband auch bei Butter. Landwirte und Molkereien leiden unter explodierenden Kosten für Energie, Futter und Dünger (siehe rechts).

Konserven sind im Import auch zur Mangelware geworden. Diverse Mehlsorten und Nudeln fehlen ebenfalls in vielen Shops. Manche Wurstprodukte werden derzeit in kleineren Stückzahlen an den Handel ausgeliefert.

Die Regierung berät erst einmal: Morgen findet ein Gipfel zur Versorgungssicher­heit statt (Kasten unten). Die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler kündigt jetzt freie Fahrt für Transporte aus der Ukraine an. Damit soll etwa der Import von Weizen erleichtert werden. Hintergrund: Der russische Angriffskrieg erschwert die Lieferung ukrainischer Güter massiv. Üb­liche Transportwege sind gesperrt oder zerstört.

Warnung. Die nächste Versorgungskrise werden wir „in drei bis vier Monaten spüren“, so Rainer Will vom Handelsverband. Corona ist schuld: Wegen des Lockdowns werden in Schanghai Hunderte Frachter nicht abgefertigt. An Bord sind die verschiedensten Güter: von Spielzeug und Möbel über Schuhe bis Elektronikartikel.

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