Der zweite Angeklagte Mucharbek T. gab am Dienstag zu, ISIS-Kämpfer gewesen zu sein.
Stand zum Auftakt des ISIS-Prozesses in Graz Hassprediger Mirsad O. eloquent und trickreich im Mittelpunkt, war am Dienstag der mutmaßliche ISIS-Kämpfer Mucharbek T. (28) am Wort. Die Anklage, die ihm Mord und Nötigung vorwirft, „hat nichts mit mir zu tun“, sagte er.
»Ich wusste nicht einmal, dass es den IS gibt«
Ahnungslos
Bevor er 2013 nach Syrien ging „habe ich nicht einmal gewusst, dass es den IS gibt“, erklärte er. Er habe zwar gekämpft, aber „nur für eine gute Sache“. Dass er dann doch beim IS dabei war, gab er zu, aber: „Ich hatte keine Wahl.“
Eigentlich habe er nur der Bevölkerung helfen wollen. Als ihn der Richter mit den grausamen Taten wie Erschießen und Köpfe-Abschneiden konfrontierte, die ihm die Anklage vorwirft, reagierte er empört: „Da müsste ich ein Psychopath sein. Ich hätte Leute erschossen, die so etwas tun.“
Einen ganz anderen Eindruck boten die Gespräche, die im Auto des Angeklagten abgehört worden waren. Er unterhielt sich mit dem Wiener Hassprediger Mirsad O. und erklärte, er sei „ganz heiß“ darauf gewesen: „Ich wollte einen so richtig schlachten.“
Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.