JJ3 teilt das Schicksal seines Bruders Bruno: Er wurde gejagt und getötet. Und soll nun als ausgestopfte Trophäe zur Schau gestellt werden.
Selbst im Tod findet der am Montag in der Schweiz abgeknallte Braunbär JJ3 keine Ruhe: Denn um die sterblichen Überreste des vor seiner Exekution zum Risikobären hochgestuften Tieres ist auf diplomatischer Ebene ein heftiger Streit zwischen Italien und der Schweiz entbrannt.
Museum
Beide Länder beanspruchen den Kadaver des pelzigen
Gesellen für sich, um ihn öffentlich zur Schau stellen zu können. Doch das
Schicksal von JJ3 scheint besiegelt: Laut der Schweizer Tageszeitung Blick
soll der Braunbär im Land der Eidgenossen bleiben, um als ausgestopfte
Trophäe im Naturhistorischen Museum in Chur gezeigt zu werden. Damit würde
das braune Fellbündel in die Fußstapfen seines Bruders Bruno (alias JJ1)
treten: Der im Sommer 2006 in Bayern erschossene und mittlerweile aufwendig
präparierte Problembär ist seit drei Wochen der Star einer Dauerausstellung
auf Schloss Nymphenburg in München.
Drohungen
Während der Kadaver des erlegten Tieres derzeit für
wissenschaftliche Untersuchungen herhalten muss, sehen sich die
Verantwortlichen des Abschusses massiver Kritik von erbosten Tierschützern –
die sogar zum Boykott von Schweizer Produkten aufrufen – ausgesetzt: „Wir
machen mit euch dasselbe wie ihr mit dem Bären“, „Leute wie sie haben keine
Luft zum Atmen verdient“, „man hätte sie erschießen sollen“, lauten die
anonymen Todesdrohungen, die Reinhard Schnidrig, dem Wildtier-Chef des
Bundesamtes und Jagdinspektor Georg Börsi seit Tagen per Mail ins Haus
flattern.