Nach der tödlichen Hunde-Attacke in der oberösterreichischen Marktgemeinde Naarn im Machlande (Bezirk Perg) dürfen die Besitzerinnen künftig keine Hunde mehr halten.
Der Schock sitzt nach wie vor tief in der Gemeinde Naarn: Vergangenen Montag attackierte ein Staffordshire-Terrier eine 60-jährige Joggerin – die Frau starb an den Verletzungen. Der Rüde "Elmo", der die 60-Jährige auf einem Feldweg tot gebissen hat, wurde wegen Gefahr im Verzug noch am Tag des Unglücks eingeschläfert.
Das Besitzer-Paar hatte einen Tag nach der Attacke der Weggabe aller ihrer anderen Hunde, vier Tiere der Zucht und sieben Welpen, zugestimmt. Jetzt hat Bürgermeister Martin Gaisberger (VP) zusätzlich ein Hundehalteverbot verhängt, wie "OÖN" berichtet. Das heißt, dass das Paar künftig keine Hunde mehr besitzen darf.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Linz hat nach der tödlichen Hundeattacke die Ermittlungen übernommen und auf grob fahrlässige Tötung erweitert. Im Falle einer Verurteilung drohen der 37-jährigen Züchterin bis zu drei Jahre Haft. Die Hundehalterin war Montagvormittag mit dem American Stafford Terrier in Naarn Gassi gegangen, als dieser plötzlich die Joggerin anfiel und tot biss. Die Besitzerin konnte den angeleinten Rüden nicht von dem Opfer wegzerren.
Am Donnerstag beschäftigte sich auch der oö. Landtag mit dem Fall. Zudem tagte erstmals eine Arbeitsgruppe zur Evaluierung des oö. Hundehaltegesetzes. Es soll ein "Hundeführerschein" entwickelt werden. Derzeit gibt es in Oberösterreich keine sogenannten Listenhunde, für die eigene Haltevorschriften, wie etwa das Tragen eines Maulkorbs im öffentlichen Raum, gelten.