Die ausgeforschten Täter sind 13 und 14 Jahre alt, die Opfer 12 und 13.
Dass sie ein schweres Verbrechen begangen haben sollen, begriffen Wiens jüngste Handyräuber wohl erst, nachdem sie am Donnerstag ihr Fahndungsfoto in ÖSTERREICH gesehen haben. Das blasse Quartett im Stimmbruch ist verdächtig, am 12. Oktober zu viert zwei 13-jährige Schüler in Wien-Donaustadt ausgeraubt zu haben. In der Hardeggasse drohten sie ihren Opfern mit Schlägen und gaben vor, ein Messer dabei zu haben – gesehen hat es freilich niemand. Mit der Beute – zwei Handys und dem kargen Rest eines Teenager-Taschengeldes – flüchteten die vier Milchbubis mit der U-Bahn. Ihr Pech: Diese wird großteils kameraüberwacht. Nach Rücksprache mit den Opfern wurden die vier mutmaßlichen Handyräuber identifiziert.
Zwei Buben stellten sich und verrieten ihre Kumpanen
Am Donnerstag erschien ihr Fahndungsfoto in ÖSTERREICH. Der Druck wurde darauf zwei der vier Burschen zu groß. Sie stellten sich gestern Vormittag der Polizei. Es hat nicht viel Überredungskunst gebraucht, die beiden davon zu überzeugen, ihre Kumpanen zu verpfeifen. Alle vier verbrachten den Rest des Tages getrennt voneinander in Vernehmungszimmern des Landeskriminalamtes. „Nun wird versucht zu klären, ob auch andere Handyraube auf der Konto der Jugendlichen gehen“, erklärt Sprecherin Adina Mircioane. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Das Quartett ist kein Ausnahmefall: Die gewaltsame Abnahme von Handys zählt zu einem klassischen Delikt der Jugendkriminalität. Zwei Drittel der Täter sind 14 bis 18 Jahre alt. Ulli Kittelberger