Ihr Taschengeld auf kriminelle Weise extrem aufgebessert hat eine Jugendbande einheimischer Wiener, die mit einem Nothammer als Einbruchswerkzeug mindestens 45 Coups verübten sollen.
Wien. Fast ein halbes Jahr lang ging die achtköpfige Einbrecher-Bande - die Jungs kennen sich alle aus einer Clique in den Wohnsiedlungen in Stadlau und Neu-Kagran in der Donaustadt - um. Bis ihnen das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, Gruppe Messerer den Garaus machte.
Sie sollen mittels massiver Gewaltanwendung durch Einschlagen der Scheiben vermutlich mit einem Nothammer in Supermärkte, Trafiken, Pizzerien, Lokale, Bäckereien und diverse Geschäfte eingedrungen sein, auch Automaten wurden serienweise geplündert. Mitgenommen wurde, was nicht niet- und nagelfest war: von der Markenkleidung bis zur reschen Kaisersemmel. Oft wurden in einer Nacht gleich mehrere Straftaten verübt.
Im Zuge der intensiven Ermittlungen konnte eine große Menge an Videoüberwachungsbildern gesichert und entsprechend ausgewertet werden. Dabei wurde schnell klar: Es war immer dieselben Jugendlichen (in unterschiedlicher Besetzung) und der "fleißigste" war ein 16-Jähriger, der bei gleich 31 der 45 Hammer-Coups involviert war.
Es folgten Extra-Streifen, bei denen es Kriminalbeamten schließlich gelang, Mitglieder der Jugendbande auf frischer Tat bzw. unmittelbar nach solchen im Nahbereich der Tat-orte festzunehmen. Bei den Vernehmungen legten die 14- bis 17-Jährigen überwiegend Geständnisse ab. Die Jugendlichen gaben an, aus Langeweile und "zur Verbesserung ihrer finanziellen Situation" gehandelt zu haben. Insofern hatten sie für ihr Alter schon einen großen finanziellen Bedarf - 150.000 Euro Schaden sind kein Pappenstiel.
Gegen alle acht wird auf freiem Fuß ermittelt.