Ein rund 70 Zentimeter großes Bennett-Känguru ist aus einem Gehege im steirischen St. Peter ob Judenburg entkommen.
In der Obersteiermark ist ein Känguru los: Ein rund 70 Zentimeter großes Bennett-Känguru ist aus einem Gehege in St. Peter ob Judenburg entkommen und dürfte sich nach wie vor in freier Wildbahn aufhalten. Das an sich "winterharte" robuste Tier, das zuletzt in der vorigen Woche von einem Jäger im Feistritzgraben gesichtet wurde, soll nun auf Wunsch der Bezirkshauptmannschaft eingefangen und dem Besitzer zurückgebracht werden.
Vorwürfe an Gehege-Besitzer
In die Öffentlichkeit geraten ist die Flucht des australischen Beuteltiers nach einem anonymen Brief, in dem verschiedene Anschuldigungen gegen den Gehegebesitzer erhoben wurden. Die Flucht des Kängurus sei nicht zufällig passiert: Ein unbekannter Täter habe ein Loch in den Zaun geschnitten, heißt es.
Amtstierarzt Bernhard Leitner räumt auf Anfrage ein, dass es vor drei Jahren bei eine Intervention wegen der Tierhaltung gegeben habe. Seither gebe es im auf dem Anwesen im Feistritzgraben laufend Kontrollen. "Wir sind so zusagen immer am Diskutieren", so Leitner. Der Veterinär bestätigt jedoch, dass die Haltung von Bennett-Kängurus nach dem Tierschutzgesetz erlaubt sei - ein Freigehege mit Unterstand reiche aus. Das ausgebüxte Tier halte sich offenbar noch in der Gegend auf und sei quasi "das erste Zirbenland-Känguru", dessen Anblick für Almbesucher "schon ungewohnt" sei.
Kängu soll für Nachwuchs sorgen
An die Jägerschaft ist nun von der BH das Ersuchen ergangen, die Augen offen zu halten. Wenn das Beuteltier - es ist bis zu 70 km/h schnell und springt bis zu drei Meter weit - lokalisiert werden kann, soll es angefüttert, mit einem Narkosegewehr betäubt und in das Gehege zurückgebracht werden. Dort könnte es dann wieder dem zweiten - ebenfalls männlichen Tier - Gesellschaft leisten, das der Besitzer von einem österreichischen Züchter gekauft hat.