Jede Minute könnte der Kärntner Ort von einer zweiten Lawine getroffen werden, sagen Experten: Ein Dorf zittert.
Auch wenn sich die Situation in Dellach im Gailtal (Kärnten) am Montag leicht entspannte, Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Nach dem Abgang einer riesigen Schneelawine, bei dem die Hauptquelle der Ortschaft zerstört wurde, könnte eine zweite Lawine den kleinen Ort treffen.
Häuser in Gefahr?
Lawinensprengungen waren am Montag in Kärnten nicht geplant, da der Schnee inzwischen recht kompakt ist. "Wenn sich die Schneedecke gesetzt hat, ist es schwierig, Lawinen auszulösen", erklärte Wilfried Ertl, Leiter des Kärntner Lawinenwarndienstes, auf Anfrage der APA. Ertl rechnete in Dellach mit einer zweiten Lawine, für die jedoch "noch genug Auffangfläche" vorhanden sei. "Diese Lawine wird nicht weitergehen als die alte", sagte Ertl.
Dellachs Bürgermeisterin Christine Ploner (SPÖ) appellierte indes an die Bewohner, Leitungswasser "mit Vernunft" zu verwenden, sprich: Nichts zu verschwenden. Die zweite Gemeindequelle sei ebensowenig in Gefahr wie Wohnhäuser.
Lawinengefahr bleibt in ganz Kärnten hoch:
Neben dem Raum Dellach ist am Montag auch das Gebiet um den gesperrten Plöckenpass vom Hubschrauber aus besichtigt worden. "Einige Lawinen sind bereits abgegangen und es gibt noch einige, die in den nächsten Stunden abgehen werden", so Ertl. Insgesamt habe sich die Lawinensituation in Kärnten "leicht entspannt". In Oberkärnten und den Karawanken gilt über 1.800 Meter Seehöhe nach wie vor die Lawinenwarnstufe 4, im übrigen Land die Lawinenwarnstufe 3. Im Südosten des Landes sind zwar weiterhin einige Schneefälle angekündigt. "Mit Lawinenwarnstufe 5 ist aber nicht mehr zu rechnen", sagte Ertl.