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Klapperschlange beißt Deutschen tot

23.03.2011

Er hatte ohne Aufsicht in das Terrarium des Tiers gegriffen.

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Er lebte für die Schlangen – sie brachten ihm den Tod: Mittwochabend hatte der gebürtige Deutsche Dirk F. sein Vorbild, den Herpetologen Peter Zürcher, in dessen Reptilienzoo Nockalm am Rand des Nationalparks besucht. Gegen 18.30 Uhr kam es dann zum fatalen Unglück. Zürcher: „Ich war kurz im ersten Stock, um nach der Heizung zu schauen. Da hörte ich ihn plötzlich furchtbar schreien.“

Attacke
Der mit Schlangen äußerst erfahrene 46-Jährige muss in ein zur Fütterung unversperrtes Terrarium gegriffen haben – in dem ausgerechnet Crotalus Durissus, eine südamerikanische Wald- oder Schauer-Klapperschlange, lauerte. Sie gilt als gefährlichste, aggressivste und vor allem tödlichste Viper ihres Kontinents. Und sie biss in Sekundenbruchteilen zu. „Als ich zu ihm hinuntergerannt bin, war der Dirk noch ansprechbar“, erinnerte sich später Peter Zürcher unter Tränen an die letzten Minuten im Leben seines Freundes. „Doch nach kurzer Zeit kollabierte er vor mir. Ich hatte noch versucht, die Wunde zu reinigen, das half aber alles nichts. Das Tier muss ihm einen Hieb in ein Blutgefäß verpasst haben.“

Gift
Rasend schnell verbreitete sich das besonders heimtückische Gift im Körper des Opfers. Schauer-Klapperschlangen sind besonders gefürchtet, weil ihr Toxin sowohl ein Nerven- als auch ein Gewebsgift enthält. Zürcher: „Es schädigt sofort das Herz-Kreislaufsystem und ist unberechenbar.“ Der Chef des Zoos rief noch telefonisch um Hilfe, ein eingeflogener Notarzt reanimierten den Leblosen eine Stunde lang, doch umsonst. Der geschiedene Vater von zwei Kindern war nicht zu retten.

In Österreich wird Dirk F. vielen Kindern in Erinnerung bleiben. Er besuchte laufend mit seinen eigenen Schlangen Schulen, um zu zeigen, wie interessant diese Lebewesen sind.

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