Nicht strafmündig
12-jähriger muss wegen Vergewaltigung in Anstalt
06.05.2008
Nachdem in Klagenfurt ein Bub ein erst achtjähriges Mädchen vergewaltigt hatte, muss er in eine Anstalt.
Jener zwölf Jahre alte Bub aus Klagenfurt, der im Verdacht steht, ein achtjähriges Mädchen vergewaltigt zu haben, soll nun zumindest vorübergehend in eine Anstalt eingewiesen werden.
Offen ist noch, ob es für die Familie des Buben juristische Konsequenzen aus der Geschichte gibt. Die Staatsanwalt will jedenfalls prüfen, ob gegen das familiäre Umfeld vorzugehen ist. Auch das Sorgerecht des Vaters wird überprüft werden. Den Behörden zufolge soll sich der Mann aber gut um sein Kind gekümmert haben.
Die schreckliche Attacke ereignete sich am Wochenende im Keller eines Wohnhauses in der Klagenfurter Hubertussiedlung. Ein achtjähriges Mädchen hatte mit einem Freund auf dem Spielplatz der Anlage herumgetollt, als die Kinder von dem Zwölfjährigen angesprochen wurden, der früher in einem der Häuser gewohnt hatte: „Kommt mit in die Waschküche, ich muss euch etwas Tolles zeigen.“ Da die Kleinen den Jugendlichen vom Sehen kannten, gingen sie nichts ahnend mit.
Bub musste zusehen
Kaum in der Waschküche, bedrohte der
Zwölfjährige die beiden Jüngeren massiv, zwang das Mädchen sich auszuziehen
und vergewaltigte es vor den Augen ihres Spielkameraden. Dann flüchtete der
brutale Bursche, ließ die Kinder weinend und völlig verstört zurück.
Psychologisch betreut
Das achtjährige Opfer vertraute sich
gleich nach dem Vorfall seiner Mutter an. Die schockierte Frau fuhr mit der
Tochter ins Krankenhaus, wo Ärzte nach einer Untersuchung sofort Anzeige
erstatteten. Das Mädchen und ihr Freund werden nun psychologisch betreut.
Heimkind
Der mutmaßliche Vergewaltiger, der 12-jährige Roberto,
lebt unter der Woche in einem Heim. Jedes Wochenende besucht er seine Mutter
in der Hubertussiedlung in Waidmannsdorf. Er ist amtsbekannt, aber, weil
noch keine 14 Jahre alt, strafunmündig. Bei einem Lokalaugenschein von
ÖSTERREICH in der Siedlung sagte Nachbarin Erika P.: „Die Schreie des
Mädchens habe ich sogar gehört, konnte sie aber nicht zuordnen. Da wird ja
öfters gelärmt und geplärrt. Jetzt bin ich entsetzt und mache mir Vorwürfe,
nicht nachgesehen zu haben.“
Wegschauen
Der Wiener Kinderpsychiater Max Friedrich ist immer
wieder entsetzt über die Mentalität einiger Mitmenschen. „Die Leute hören
die Hilferufe des Opfers und schauen oft nur deshalb weg, weil sie nicht als
Vernaderer gelten wollen. Nichts ist einigen Menschen so zuwider, wie als
Anzeiger verschrien zu sein. Man will nichts mit der Polizei und den
Gerichten zu tun haben. Diese Einstellung ist einfach nur schrecklich“,
ärgert sich der Psychiater nach der grauenhaften Serie von Sexverbrechen
(Amstetten, Luca, Roberto), die das Land erschüttern.