Die Landwirtschaftskammer Kärnten (LK) hat sich am Donnerstag erfreut über das Ergebnis der Petition "Laborfleisch? Nein, Danke!" gezeigt.
43.625 Menschen hätten unterschrieben, das Ziel waren 25.000 Unterschriften. Die Petition richtet sich an die nächste Bundesregierung und fordert die Verankerung eines Verbots von Laborfleisch im Regierungsprogramm.
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Im April wurde die Petition von der LK ins Leben gerufen und in den Reihen der LK-Mitglieder, als auch in der nichtbäuerlichen Bevölkerung beworben. "Unser Ziel war, die Menschen aufzuklären. Wir haben weit über die Bauernschaft hinaus Unterstützung bekommen. Die Leute wollen kein Laborfleisch", so LK-Präsident Siegfried Huber. Kärntens Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP) erinnerte an das klare Ergebnis einer Konsumentenbefragung, nach der 90 Prozent Laborfleisch ablehnen würden.
"Dieses Ergebnis kann keine Partei vom Tisch wischen"
Für den Präsidenten der LK ist klar: "Dieses Ergebnis kann keine Partei vom Tisch wischen. Unsere Forderung ist daher, dass die nächste Bundesregierung sich klar gegen eine Zulassung von Laborfleisch in Österreich und in Europa aussprechen muss. Wir wollen die Unterschriften noch im November übergeben." Letztlich würde über die Zulassung von Laborfleisch aber auf EU-Ebene entschieden. Das Team Kärnten sprach sich für ein EU-weites Verbot von Laborfleisch aus: "Die hohe Anzahl an Unterschriften bei der Petition gegen Laborfleisch spricht eine klare Sprache und ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass wir mit unserer kritischen Haltung gegenüber 'Kunstfleisch' völlig richtig gelegen sind", so Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer.
Good Food Institute Europe: Petition sei nicht aussagekräftig
Kritisch äußerte sich das Good Food Institute Europe, ein nach eigenen Angaben unabhängiger internationaler Think Tank zum Thema kultiviertes Fleisch und pflanzliche Alternativprodukte. Die Petition sei nicht aussagekräftig, da mit irreführenden Behauptungen argumentiert wurde. So würden sich die Aussagen zur Klimabilanz "auf eine einzige hochumstrittene Studie" stützen, die Aussagen zum Tierschutz, zur Gesundheit und zur Rolle der Unternehmen seien "schlicht unzutreffend", teilte Ivo Rzegotta, Senior Public Affairs Manager, mit. Und: "Tatsächlich zeigen Studien auf Basis von empirischen Daten, dass kultiviertes Fleisch bis zu 92 Prozent Treibhausgasemissionen vermeiden könnte, wenn dabei erneuerbare Energien eingesetzt werden. Statt den Bürgern mit ideologischen und unsachlichen Petitionen Sand in die Augen zu streuen, braucht es eine faktenbasierte Debatte zu den Chancen und Risiken von kultiviertem Fleisch."