Viele Tipps

Alle wollen das Flick-Kopfgeld

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Seit Witwe Ingrid Flick auf der Suche nach dem Sarg ihres Mannes eine hohe Prämie ausgesetzt hat, hagelt es Tipps für die Ermittler.

Bei Kärntens Kripochef Hermann Klammer steht das Telefon nicht mehr still. Seit Witwe Ingrid Flick vor neun Tagen 100.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt hat, die zum gestohlenen Sarg mit der Leiche ihres Mannes führen, bekommen die Ermittler jeden Tag Dutzende vertrauliche Tipps.

Kriminalist Klammer genervt: „Wir müssen natürlich jeder Spur nachgehen. Aber bisher waren die Anrufer allesamt nur Denunzianten, zerstrittene Nachbarn oder Aufschneider, die sich die Prämie unter den Nagel reißen wollen.“

Ex-Häftling
Der bisher heißeste Zund stammt immer noch von einem ÖSTERREICH-Informanten, der sich „Peter Wagner“ nennt. Wie berichtet, erklärte der Ex-Häftling bei einem Treffen in Malaga am 3. Dezember: „Ich kenne die Namen der Täter, weil wir den Coup gemeinsam im Gefängnis geplant haben, als der Milliardär Karl Friedrich Flick im Jahr 2006 in Velden bestattet wurde.“

„Wagner“ übergab eine Skizze, die zeigt, wie der Sarg aus dem Mausoleum gestohlen wurde. Und er verriet sogar seine früheren Kumpane: den Salzburger Gotthard W., den Serben Jesco T. und den Slowenen Petar, S.

Rätsel
Zuletzt sagte er noch: „Die Leiche ist im Laderaum eines Lastwagens versteckt. Das Auto steht in einer Scheune in Eberau im Burgenland.“ Die Polizei schlug sofort zu – fand den Lkw aber nicht an der angegebenen Adresse. Rätselhaft allerdings – und deshalb für die Ermittler weiterhin interessant: Alle drei Männer, die „Peter Wagner“ als Grabräuber angab, sind seither spurlos verschwunden. Was besonders im Fall des Österreichers Gotthard W. verblüfft; bisher wurde nur sein verlassener Wagen in Bischofshofen gefunden.

Bagatelldelikt
Strafrechtlich fällt der Fall Flick nicht unter Schwerkriminalität. Denn Grabschändung wird bloß mit ein paar Monaten Haft geahndet. Und Lösegeld wollen die Täter (bisher) nicht erpressen. Deshalb wird nach den drei Verdächtigen auch nicht international gefahndet.

Bleibt Kripochef Klammer nur die Hoffnung: „Bei 100.000 Euro Belohnung erwarte ich mir schon einmal einen Zund, der zu Verhaftungen führt.“

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