Neues Gutachten

Asner nicht vernehmungsfähig

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Ärzte attestieren Asner Vernehmungsunfähigkeit. Dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher werden Gräueltaten auf dem Balken von 1941 bis 1945 vorgeworfen. Der 96-Jährige lebt in Klagenfurt. Er rangiert unter den Top 10 der gesuchten Kriegsverbrecher.

Über den Geisteszustand des in seiner Heimat wegen mutmaßlicher Nazi-Kriegsverbrechen gesuchten Kroaten Milivoj Asner ist ein neues Gutachten veröffentlicht worden. "Er ist vernehmungs- und verhandlungsunfähig", erklärte Norbert Jenny, Sprecher des Landesgerichtes Klagenfurt, am Mittwoch. Norbert Nedopil, Leiter der Abteilung für Forensische Psychiatrie am Klinikum München, war als externer psychiatrischer Sachverständiger herangezogen worden.

96. Geburtstag
"Doktor Nedopil hat nichts anderes festgestellt, als die anderen Gutachter zuvor auch", sagte Jenny. Nachdem mehrere österreichische Experten Asner, der vor einigen Tagen seinen 96. Geburtstag feierte, wegen seines psychischen Zustandes für nicht vernehmungsfähig erklärt hatten, hatte die Justiz, um Vorwürfe möglicher Befangenheit zu entkräften, einen Gutachter aus dem Ausland beauftragt. Zuletzt war eine amtsärztliche Untersuchung im Juni 2008 erfolgt, nachdem ein Bericht eines britischen Journalisten für Aufregung gesorgt hatte. Der Journalist hatte erklärt, Asner sei geistig völlig klar, die Gutachter müssten irren.

Auslieferungsantrag Kroatiens
In Österreich wurde im Jahr 2004 gegen Asner ein Inlandsverfahren wegen des Verdachtes des Völkermordes eingeleitet, 2005 erfolgte ein Auslieferungsantrag von Kroatien. Wegen des gesundheitlichen Zustandes Asners wurden aber alle Verfahren eingestellt. Man hätte das Verfahren schon vor Jahrzehnten führen können, viele Archive mit Kriegsakten seien jedoch erst in den späten 90er Jahren geöffnet worden, hieß es seitens der Justiz.

Einer der zehn meisgesuchten Nazi-Kriegsverbrecher
Asner wird vorgeworfen, hoher Funktionär des Ustascha-Regimes, das in Kroatien von 1941 bis 1945 als Handlanger Nazi-Deutschlands und des faschistischen Italien für Gräueltaten und Massenmorde verantwortlich war, gewesen zu sein. Er hat sämtliche Vorwürfe stets bestritten und lebt heute unter dem Namen Georg Aschner in Klagenfurt. Die kroatische Justiz hat zwar um Asners Auslieferung angesucht, Österreich gab dem Gesuch aber nicht statt, weil mehrere Gutachten Asner Vernehmungsunfähigkeit wegen Demenz attestieren. Asner wird auf der Liste der zehn meistgesuchten Nazi-Kriegsverbrecher des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem als Nummer Drei geführt.

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