Wintereinbruch

Bereits vier Verkehrstote durch Schneeglätte

27.01.2009

Schneefall hat in der Steiermark für Chaos gesorgt: Der Strom fiel aus, vier Lenker starben bei Unfällen. Die Südbahn ist lahmgelegt.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/ Knausz
Zur Vollversion des Artikels

Der Winter ist nach Österreich zurückgekehrt - mit voller Wucht hat es vor allem den Süden erwischt. Aber auch in Ober- und Niederösterreich sorgte der Neuschnee für teilweise chaotische Zustände auf den Straßen. Alle Details zum Wetter!

Starker Schneefall hat in der Steiermark zu Stromausfällen, Straßensperren und Unfällen mit bisher vier Toten geführt.

Zwei Tote bei Frontalzusammenstoß
Bei einem schweren Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Fahrbahn im Ausseerland ist ein Salzburger Pensionistenehepaar ums Leben gekommen. Sie wurden im Wrack eingeklemmt und starben noch an der Unfallstelle. Der Unfall ereignete sich auf der B145 gegen 15.15 Uhr zwischen Bad Mitterndorf und Bad Aussee. Der Wagen des Ehepaars aus St. Georgen bei Oberndorf in Salzburg war ins Schleudern und auf die linke Straßenseite geraten, wo er frontal gegen das Auto eines Grazer Unternehmers prallte. Die beiden Salzburger, 74 und 67 Jahre alt, wurden im Wrack eingeklemmt.

In Folge des Unfalls konnte ein weiterer Autolenker sein Fahrzeug nicht rechtzeitig anhalten. Er fuhr in den Straßengraben, kam aber - wie seine Beifahrerin - mit dem Schrecken davon.

Bei einem Frontalcrash auf schneeglatter Fahrbahn bei Aich (Bezirk Liezen) starben zwei junge Pkw-Lenker.

Steiermark: Stromausfälle und Südbahn gesperrt.
Am meisten hatten die Steirer unter den Schneemassen zu leiden: Rund 6.000 Haushalte waren am Mittwochnachmittag ohne Strom. Umgestürzte Bäume hatten Leitungen an zahlreichen Stellen beschädigt und unterbrochen, so dass ein 250-köpfiges Reparaturteam mit den Instandsetzungsarbeiten kaum nachkam. Nach den zum Teil noch immer anhaltenden Schneefällen waren vor allem die südlichen und westlichen Landesteile betroffen.

ÖBB richten Schienenersatzverkehr ein
Schwerwiegender als befürchtet haben sich die Schäden an der Fahrleitung der Südbahn zwischen Leibnitz und Spielfeld erwiesen. Wie eine ÖBB-Sprecherin am Mittwoch mitteilte, werde die Strecke bis voraussichtlich Donnerstag, 17.00 Uhr, gesperrt bleiben. Bis dahin gibt es einen Schienenersatzverkehr.

"Es sind 25 Bäume in die Oberleitung gestürzt, die auch eine Verstärkungsleitung und die Aufhängungen beschädigt haben", berichtete Verena Harrasser von den ÖBB. Man sei mit Reparaturtrupps von beiden Seiten her im Einsatz, um die Beschädigungen zu beheben. Der Schienenersatzverkehr gilt sowohl für regionale als auch für internationale Züge.

Lkw blockieren Autobahnen
Auf der B320 stürzte in den frühen Morgenstunden des Mittwochs bei Wörschach ein Sattelzug um und blockierte die Fahrbahn für mehrere Stunden. Auch auf der Pyhrnautobahn (A9) war zwischen Vogau und Straß ein Lkw umgestürzt. Abgezeichnet hatten sich die winterlichen Straßenverhältnisse bereits am Nachmittag und frühen Abend des Dienstags: Hängen gebliebene Lastwagen, deren Lenker zu spät bzw. nicht an den vorgesehenen Parkplätzen Ketten aufgelegt hatten, blockierten die Südautobahn (A2) auf der Pack für drei Stunden.

A1 ebenfalls durch Lkw blockiert
Viele kleinere Unfälle, aber nur wenige Verletzte gab es auf den oberösterreichischen Straßen. Bei Laakirchen (Bezirk Gmunden) war die Westautobahn (A1) in Fahrtrichtung Wien am Abend für drei Stunden gesperrt, weil ein Sattelschlepper umgekippt war. Bei Asten (Bezirk Linz-Land) wurde ein serbischer Lkw-Lenker zum Geisterfahrer, weil er nach einem "Ausrutscher" mit Sommerreifen eine Wendemöglichkeit suchte.

Im Burgenland sorgte Schneefall in der Nacht und in den Morgenstunden für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Im Landessüden mussten vor allem umgestürzte Bäume beseitigt werden, dazu kamen Bergeeinsätze wegen hängengebliebener Fahrzeuge. Rund 3.000 Haushalte waren nach Angaben der BEWAG in der Nacht ohne Strom.

30 cm Neuschnee im Mostviertel
In Niederösterreich breiteten sich die prognostizierten Schneefälle aus. Die größten Neuschneemengen wurden mit bis zu 30 Zentimetern im Mostviertel registriert, im Industrieviertel fielen bisher bis zu 25 Zentimeter, im südlichen Waldviertel im Raum Wachau bis 20 Zentimeter, berichtete der Landespressedienst.

In Kärnten hat der Schneefall in der Nacht auf Mittwoch zu einigen Verkehrsproblemen geführt. Die Südautobahn (A2) war in Fahrtrichtung Graz ab Wolfsberg wegen hängen gebliebener Lkw kurzfristig gesperrt. Auf den glatten Straßen kam es im ganzen Bundesland zu einigen Unfällen, die zumeist glimpflich verliefen.

Alle Details zum Wetter!

Erhöhte Lawinengefahr
Besonders für Tourengeher herrschte in Niederösterreich und der Steiermark erhebliche Lawinengefahr warnte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Für den Donnerstag wurden weitere Schneefälle im Osten erwartet. Der Schwerpunkt verlagerte sich zunehmend in den Bereich Wienerwald. Auch in Wien sollte der Schneeregen in der Nacht in Schneefall übergehen. In der Innenstadt wurden drei Zentimeter erwartet, im Westen der Stadt bis zu 15 Zentimeter.

Die 10 schneereichsten Gebiete Österreichs

ÖAMTC fordert Einschränkungen für Schwerverkehr
Der ÖAMTC hat angesichts der Verkehrsbehinderungen durch die starken Schneefälle am Donnerstag Einschränkungen für den Schwerverkehr gefordert. Konkret sollen Lkw bei Schlechtwetter auf kritischen Strecken nicht mehr überholen dürfen, forderte der Club in einer Aussendung. Nur so sei es möglich, den Räumdienst aufrecht zu erhalten.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel