3-fach-Mama lebensgefährlich verletzt

Bomben-Attentat mit Paket auf Ex-Frau

01.10.2019

Mit voller Absicht lockte der Attentäter das Opfer, eine dreifache Mutter, in die Sprengfalle.

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Um 7.50 Uhr Dienstagfrüh erschütterte eine Explosion die kleine Ortschaft Guttaring bei St. Veit an der Glan: Wie sich bei den nachfolgenden Ermittlungen herausstellte, läutete der vermeintliche Bote bei der Gegensprechanlage an, um Angelika V. mitzuteilen, dass ein Paket für sie abgegebenen worden sei. Neugierig ging die 29-Jährige (kurz davor war erst ihr ältester Sohn zur Schule gegangen) außer Haus, um nachzuschauen, als das Paket, das vor ihr am Boden lag, explodierte.

40 Prozent der Haut der Frau schwer verbrannt

Wundversorgung. Die Folgen der Detonation der Bombe, dessen genaue Zusammensetzung noch nicht bekannt ist, waren verheerend: Wie ein Sprecher der Uni-Klinik Graz, wohin Angelika V. mit dem Rettungshubschrauber auf die Verbrennungsstation geflogen wurde, gegenüber ÖSTERREICH bestätigt, sind „40 Prozent der Haut der Frau zweit- und drittgradig verbrannt. Die Patientin liegt nach der ersten Wundversorgung auf der Intensivstation, nächste Operationen sind für Donnerstag geplant.“

Gesuchter Mann auf Flucht in Klagenfurt gefasst

Flucht. Bei ihrem Peiniger, der nach dem Anschlag mit einem schwarzen Hoodie-Pullover über den Kopf gezogen über die Maisäcker zu seinem Fluchtauto türmte, könnte es sich um den Ex-Mann der Frau handeln – mit dem sie ein Kind zusammen hat und der trotz der Scheidung in der Nähe des Hauses noch eine Art Zelt bzw. Baracke hatte, in der er sich oft aufhielt. Der laut Ortsbewohnern Ex-Berufssoldat soll ein Sonderling sein, dem man lieber aus dem Weg geht. Warum er sich gegenüber seiner Ex in einen derartigen Hass steigerte, dass er sie mit einer Paketbombe töten wollte, war am Abend noch völlig unklar. Es gilt die Unschuldsvermutung.

© Marco Hrastnik
Herbert P. war einer der ersten am Unglücksort.

Nachbar: "Haut hing in Fetzen vom armen Opfer"

Nachbar Herbert P. war einer der Ersten, der den Anschlag auf die dreifache Mutter in dem Mehrfamilienhaus am Römerweg in Guttaring mitbekam: „Es war so schrecklich. Die Frau schrie vor Schmerzen und beschuldigte immer wieder ihren Ex, ihr das angetan zu haben. Die Explosion hat sie voll erwischt, die Haut hing in Fetzen vom Körper der armen Frau.“

Verdächtiger ist "Psychopath"

Wie andere Bewohner des 1.500-Seelen-Ortes bei St. Veit an der Glan berichten, war die Explosion um 7.50 Uhr in der Früh kilometerweit zu hören: „Wir wussten gleich, da ist etwas Furchtbares passiert.“ Bürgermeister Herbert Kuss sagte gegenüber ÖSTERREICH: „Die Ortschaft ist sehr bestürzt. Normalerweise geht es bei uns recht beschaulich zu. Ich selbst stehe auch unter Schock.“ Über den Hauptverdächtigen äußern sich alle nur dahin gehend, dass er ein totaler Psychopath sei.

(kor, hrm)

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel