Zu streng
Buben mischten Klowasser mit Gift in Tee der Erzieherin
03.10.2007
Ein 16-Jähriger und ein 18-Jähriger schütteten der Erzieherin über längere Zeit Desinfektionsmittel in den Tee.
Der aus Toilette-Wasser zubereitete und mit einem Desinfektionsmittel versetzte Frühstückstee für eine strenge Erzieherin in einem Jugendheim in Treffen (Bezirk Villach-Land) war am Donnerstag das Tagesgespräch in Kärnten.
Seit Juli
Die zwei Burschen im Alter von 16 und 18 Jahren hatten
der 54-Jährigen laut bisherigen Ermittlungen vermutlich seit Juli dieses
Gebräu verabreicht. Sie müssen jetzt das von der Diakonie betriebene "Haus
Ausblick", ein Internat für Jugendliche mit Lernbeeinträchtigung,
verlassen.
Geständig
Die beiden Burschen absolvierten eine
Gastronomieausbildung und versahen daher Küchendienst. Sie sind laut Polizei
geständig, das Frühstücksgetränk der aus Villach stammenden Erzieherin auf
diese wenig appetitliche und vermutlich auch gesundheitsschädigende Art und
Weise zubereitet zu haben. Wie oft das der Fall war, stand vorerst nicht
fest.
Atembeschwerden
Das Opfer hatte nichts bemerkt, die Frau litt
allerdings seit längerer Zeit an Atembeschwerden und Husten und suchte
deswegen auch einen Arzt auf. Untersuchungen des Desinfektionsmittels sowie
des Blutes der Erzieherin sollen jetzt klären, ob das Reinigungsmittel
gesundheitsschädlich gewirkt hat.
Schlechtes Gewissen
Aufgeflogen ist die Sache, als das
Küchenpersonal im Heim mitbekam, dass die Burschen ständig über
Desinfektionsmittel tuschelten. Sie klärten die Jugendlichen auf, wie
gefährlich das Mittel sei. Daraufhin bekam ein dritter Lehrling, der vom
Vorgehen seiner Kollegen wusste, ein schlechtes Gewissen und erzählte zu
Hause seiner Mutter von der Angelegenheit. Diese alarmierte die Polizei.
Rektor bestürzt
Der Rektor der Diakonie, Josef Stotter, ist
über den Vorfall bestürzt. Die beiden Haupttäter werden des Heimes verwiesen
und müssen mit einer Anzeige wegen des Verdachtes der schweren
Körperverletzung rechnen.