Neue Schock-Details

Deshalb suchte Messer-Terrorist um Asyl in Österreich an

Teilen

Nach dem Terroranschlag in Villach, bei dem am Samstag ein 23-jähriger Syrer einen 14-Jährigen getötet und fünf Personen teils schwer verletzt hat, kommen immer weitere Schock-Details ans Tageslicht.  

Der 23-Jährige war 2019 nach Österreich gekommen. Nach seiner Ankunft in Österreich wollte er weiter nach  Deutschland, wo ihm die Einreise wegen fehlender Dokumente verweigert wurde. Er wurde nach Österreich zurückgewiesen, wo er schließlich 2020 einen  Asylantrag stellte. Das Ansuchen begründete er mit Angst, dass er in seiner syrischen Heimat zum Militär eingezogen würde und dann Kriegsverbrechen begehen müsste.

Villach Terror Fotos verletzte Messerattacke
© zVg.
× Villach Terror Fotos verletzte Messerattacke

Villach Terror Fotos verletzte Messerattacke
© zVg.
× Villach Terror Fotos verletzte Messerattacke

 

In Villach arbeitete der 23-Jährige laut eigenen Angaben als Zeitungsverkäufer. Er wohnte hier gemeinsam mit zwei anderen Männern in einer Wohngemeinschaft. "Diese wurden natürlich einvernommen und überprüft, sie sind aber unauffällig", sagte Staatsanwaltschaftssprecher Markus Kitz. Den Mitbewohnern, aber auch Familienmitgliedern fiel auf, dass sich der Syrer in letzter Zeit immer mehr zurückgezogen und mit so gut wie niemandem mehr Kontakt hatte.

Innerhalb von drei Monaten hatte sich der Mann über TikTok-Videos so radikalisiert, dass er schließlich den Anschlag verübte. Laut aktuellen Ermittlungen sei das ausschließlich über das soziale Netzwerk erfolgt, er habe mit niemandem diesbezüglich persönlichen Kontakt gehabt. Auch habe er mehrmals am Tag gebetet, allerdings auch das immer alleine. 

Video zum Thema: Villacher-Amoktat: IS-Hintergrund bestätigt
 

Ersatzfreiheitsstrafe  in Deutschland

Die Ermittler bekräftigen unterdessen, dass der Verdächtige zuvor weder in Österreich noch in Deutschland strafrechtlich belangt worden ist und somit nicht polizeibekannt war. Allerdings hat er im Jahr 2024 in Deutschland - dorthin hat er laut Informationen aus dem Innenministerium familiäre Bezüge - eine Ersatzfreiheitsstrafe von vier Tagen verbüßt. Grund war eine nach dem Verwaltungsrecht verhängte, nicht bezahlte Geldstrafe nach einer Urkundenfälschung aus dem Jahr 2021. Verwaltungsstrafen führen nicht zu einer polizeilichen Vormerkung.

Die Staatsanwaltschaft hat am Montag Untersuchungshaft für den Täter beantragt. Der Mann wird zu Mittag von Villach in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt, so die Behörden auf APA-Anfrage. Drei Schwerverletzte werden nach wie vor auf der Intensivstation behandelt, ihr Zustand ist stabil, teilte der Krankenhausbetreiber Kabeg mit.

Video zum Thema: Schock und Trauer nach Messer-Attentat in Villach

Trauer-Kundgebung 

Der 23-Jährige hatte am Samstagnachmittag mit einem Messer in der Villacher Innenstadt wahllos auf Passanten eingestochen. Ein beherzter Essenszusteller - er stammt ebenso wie der Täter aus Syrien - fuhr den Täter mit seinem Auto an, woraufhin dieser das Messer fallen ließ und festgenommen werden konnte. "Ich habe keine Zeit zum Nachdenken gehabt, ich habe gesehen, er hat ein Messer und habe gewusst, was los ist", sagte der 42-Jährige gegenüber Medien. Sein Einschreiten wurde allerdings in den ersten Sekunden missverstanden - Passanten glaubten, dass es sich auch bei ihm um einen Attentäter handelte und schlugen auf sein Auto ein.

Unterdessen ist für Montagabend eine Trauer-Kundgebung am Neuen Platz in Klagenfurt geplant. "Senden wir alle gemeinsam ein Signal in die Draustadt! Wir dürfen uns unseren Zusammenhalt von solchen Verbrechern niemals nehmen lassen. Für unsere offene Gesellschaft und gegen den radikal-islamistischen Terror", schrieb der Initiator, Vizebürgermeister Ronald Rabitsch (SPÖ), auf Facebook.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten