Die Polizei rätselt immer noch, wieso der Raub des Flick-Sarges so leise und reibungslos gelungen ist. Hier eine mögliche Erklärung.
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Als Friedrich Karl Flick im Jahr 2006 starb, träumten vier Männer in einem heimischen Gefängnis vom großen Coup: den Sarg mit der Leiche des Milliardärs zu rauben – und ihn der Familie Flick nur für 500.000 Euro zurückzugeben.
Profi
Als Profi-Tresorknacker, der beruflich oft mit schweren Geldschränken zu tun hat, soll der Informant, der sich Peter Wagner nennt, mit der Planung der Tat beauftragt worden sein. Bei einem Treffen in Malaga übergab er jetzt die Skizze, die er einst für den Grabraub angefertigt hat.
7,5-Tonner
Wagners Erklärung der Zeichnung: „Wir sind davon ausgegangen, dass wir für den Coup einen 7,5-Tonnen-Lkw mit Ladebordwand brauchen. Das Fahrzeug wollten wir dann mit dem Sarg in einer Garage verstecken.
Das Gewicht der Gruftplatte schätzten wir auf zwei bis drei Tonnen. Um sie wegzuziehen habe ich eine Seilwinde mit zehn Tonnen Tragkraft vorgesehen, die Grabplatte sollte mit drei Schlaufen umfasst und mit der Winde weggezogen werden.
Problem
Das größte Problem war die Hebung des Sarges, denn er kann leicht an den Ecken der Gruft verkanten. Ausweg: Ein Klammerdozzer, um den Sarg zu fassen, und ein Kettenzug mit zehn Tonnen Tragkraft, um ihn hochzuheben. Das Wichtigste aber sind zwei flexible Auffahrrampen und Panzerrollen mit 20 Tonnen Tragkraft. Auf den Rollen kann der Sarg leicht bewegt – und über die Rampen in den Lkw gezogen werden.
Und das Beste ist: Wenn man’s so macht, läuft der Raub so leise ab, dass man ihn auch nachts unbemerkt machen kann. Und es gibt am Tatort kaum Spuren.“