Nach Morddrohung

Dörfler hat keine Angst

14.07.2009

Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler will sich von Morddrohung nicht einschüchtern lassen. Er war nach der Morddrohung bereits wieder alleine im Wald auf Schwammerlsuche. Angst vor einem Irren hat er dabei nicht, sagt er.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ Österreich Raunig
Zur Vollversion des Artikels

Noch immer gibt es keine Spur zu den Verfassern einer Morddrohung gegen Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ). Doch während die Polizei noch im Dunklen tappt, ist bei Dörfler schon wieder der normale Alltag ausgebrochen.

Alleine im Wald
Am Dienstag war nach dem Ende der Brennnesselsaison nun Schwammerlsuchen angesagt. Ohne Begleitschutz, ganz alleine. „Ich bin dort unterwegs, wo der Wald so dicht ist, dass selbst die Mordbuben nicht durchkommen würden“, feixt Dörfler schon wieder. Statt der geliebten Brennesselsuppe werden am Abend nun von seiner Frau Schwammerl aufgetischt. Bedingung: Er muss sie, so wie die Brennessel im Frühjahr selber einsammeln.

Dörfler bleibt cool
„Das ist auch gleich die Antwort wie es in meiner Familie nach den Morddrohungen zu geht. Cool wie immer, nach 37 Ehejahren regt meine Frau nichts mehr auf“, so Dörfler. „Als ich sagte: ‚Schatzl, da will mich wieder einmal einer umbringen!', hat sie nur gesagt: ‚Aha, ja was machen wir denn dann da?'“ An die Adresse jenes Mannes gerichtet, der die Drohungen gegen ihn ausgestoßen hatte: „Vermutlich, und ich bin mir dessen fast sicher, ging es nur um die von mir geführte harte Asylpolitik in Kärnten.“

Verhinderung eines zweiten "Traiskirchen"
„Die Drohung traf just zu einem Zeitpunkt ein, als ich mich auf eine Bürgerversammlung in Neuhaus vorbereitet habe. Ich werde mich auch in Zukunft durch Drohungen dieser Art nicht einschüchtern lassen und meinen Weg in Sachen Verhinderung eines zweiten ‚Traiskirchen' in Kärnten gehen, auch wenn es einigen Chaoten nicht passt,“ so Dörfler.

Täter kennt sich aus
Seitens der Polizei glaubt man, dass der Anrufer wohlüberlegt an das Werk gegangen ist: So suchte er sich eine Telefonzelle in der Nähe des Liebenauer Stadions in Graz aus und wählte dann mit der Klagenfurter Vorwahl den Notruf 133.

Grazer Anruf
„Er wollte gezielt, dass seine Botschaft nicht in der Steiermark sondern bei der Notrufzentrale der Klagenfurter Polizei eintraf“, so ein Beamter. Die offensichtlich verstellte Stimme des Anrufers, die auf Tonband gespeichert ist, wird nun analysiert und mit jenen von anderen Anrufern, die immer wieder mit Drohungen oder falschen Alarm die Polizei zu Ärgern versuchen, verglichen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel