Bei den Verschwörungstheorien von Autor Gerhard Wisnewski „erübrigt sich das Lesen“ für LH Dörfler. Nur in einem Punkt gibt es Konsens.
Das umstrittene Buch des deutschen Autors Gerhard Wisnewski zum Unfalltod von Jörg Haider sorgt in Kärnten für Aufsehen. In dem Wälzer meint Wisnewski, der Horror-Crash des Landes-Chefs auf der Loiblpass-Bundesstraße südlich von Klagenfurt könnte auch gestellt worden sein, um einen Mord zu vertuschen. Auch habe die Staatsanwaltschaft nach dem Unfall nicht ausreichend ermittelt.
Dörfler nimmt Stellung
Jetzt nimmt in ÖSTERREICH erstmals
Haiders Nachfolger Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) dazu Stellung. „Das
Buch ist eine reine Geschäftemacherei und das lehne ich ab“, so Dörfler, der
sich gerade ein paar Tage Auszeit bei seiner Familie in Himmelberg gönnt.
„Ich bin mit dem Jörg oft stundenlang in seinem Büro zusammengesessen und er
hat mir zweimal gesagt: ‚Die werden mich noch im Tod verfolgen'“. Bei
Thesen, wie das Wrack sei präpariert worden „erübrigt sich für mich das
Lesen“, so Dörfler. „Das ist herbeifabuliert. Es ist unmöglich, das Wrack so
zu präparieren. Das ist für mich eine nicht nachvollziehbare These.“
Mysteriös
Nur einen Punkt findet auch Dörfler mysteriös.
„Solange ich den Jörg gekannt habe, hat er auch nicht einmal einen Schwips
gehabt. Wie der Alkohol in das Blut gekommen ist, bleibt als Frage offen.“
5 Exemplare bestellt
Haider hatte bei seinem fatalen Crash in der
Nacht auf den 11. Oktober 2008 satte 1,8 Promille Alkohol im Blut, zwei
Gutachten bestätigten diesen Wert. Wisnewski schreibt, der Alkohol könnte
ihm auch eingeflößt worden sein. In Haiders Magen wurden angeblich „nur
verschwindend geringe Mengen“ gefunden worden, heißt es in Jörg Haider -
Unfall, Mord oder Attentat? (Kopp Verlag). Wisnewski durfte dafür auch in
die geheime Garage des Phaeton-Wracks. „Nur zwei Leute wissen, wo es sich
befindet. Es ist Eigentum des BZÖ“, so Dörfler. „Wisnewski durfte es
fotografieren, das war genehmigt.“ Auch wenn Dörfler von den
Verschwörungstheorien in dem Buch wenig hält, lesen wird er es trotzdem.
„Ich habe mir bereits fünf Exemplare bestellt, die Bücher sind aber noch
nicht bei mir angekommen.“