Ein deutscher Journalist stellt in einem neuen Buch irre Thesen auf. Nach achtmonatiger Recherche ist er überzeugt: Haider wurde gezielt getötet.
Sein Tod schockierte das Land: Am 11. Oktober des Vorjahres starb der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider in einem VW-Phaeton auf der Loiblpass-Straße in Lambichl. Sein massiver Dienstwagen war völlig demoliert, Gutachter legten einen Unfall nahe, der Fall wurde schließlich von der Staatsanwaltschaft abgeschlossen.
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klicken: Auszüge aus dem Enthüllungsbuch
Doch
in die Causa Haider kam keine Ruhe, zu viele Fragen blieben ungeklärt, immer
mehr Menschen glaubten nicht mehr an einen Unfall. Für neuen Wirbel sorgt
nun der deutsche Journalist und Grimme-Preisträger Gerhard Wisnewski. Er ist
überzeugt, der umstrittene Landeschef ist Opfer eines politisch motivierten
Attentats geworden, und will dies in seinem neuen Enthüllungsbuch belegen.
Inszenierter Crash
Wisnewski, der unter anderem für den
deutschen Spiegel und die ARD tätig war, gibt sich im Gespräch mit
ÖSTERREICH überzeugt: „Wir müssen uns davon verabschieden, dass Jörg Haider
im Oktober durch einen Unfall zu Tode kam. Nach meinen Recherchen bin ich
überzeugt: Es handelte sich um einen inszenierten Crash, das Fahrzeug wurde
präpariert und in Lambichl abgestellt.“ (siehe rechts)
Politisches Verbrechen
Acht Monate recherchierte der Journalist
im Umfeld von Haider, sprach mit Bekannten und Angehörigen, begutachtete den
Unfallwagen, las Gutachten und stieß dabei auf zahlreiche Ungereimtheiten.
„Allein aufgrund des Anhalteweges kann Haider nicht mit 142 km/h, sondern
muss deutlich langsamer mit nur 90 km/h unterwegs gewesen sein“, so
Wisnewski. Des Weiteren zweifelt er an den Aussagen der einzigen Zeugin und
daran, dass Haider mit 1,8 Promille unterwegs gewesen sein soll. „Denn in
seinem Magen wurde gar kein Alkohol gefunden, das ist schon sehr
ungewöhnlich.“
Der Journalist ist überzeugt: „Haider ist in dem Moment gestorben, wo er auf dem Weg war, bundespolitisch wieder mehr Macht zu erringen. Das dürfte den Tätern nicht gefallen haben“, so der Autor.
Haider-Familie
Unterstützung für seine Arbeit erhält der
Journalist zwar nicht von der Staatsanwaltschaft („Es gibt keine
Erkenntnisse über ein Attentat.“), dafür aber von Haiders Familie: „In
meinen Gesprächen mit den Angehörigen hatte ich den Eindruck, auch für sie
ist die Sache noch nicht abgeschlossen.“