Interview

Flug-Opa legte Bauchlandung hin

08.04.2009

Nach einem Genussflug mit seiner Edel-Maschine unterlief Hermann Madrian ein schwerer Fehler. Die Bauchlandung verlief zum Glück glimpflich.

Zur Vollversion des Artikels
© Raunig
Zur Vollversion des Artikels

Es gibt Meldungen, die kaum zu glauben sind. Eine davon lautet: „Pilot vergaß, bei Landung das Fahrwerk auszufahren.“ Montag kurz nach 18 Uhr ist genau das am Flughafen von Klagenfurt passiert.
Eine Stunde davor hatte der Kärntner Software-Unternehmer DI Hermann Madrian, 62 Jahre alt und begeisterter Hobbypilot, seinen größten Stolz „aus dem Winterschlaf geholt“, wie er zärtlich formuliert: Ein Einsitzer-Flugzeug vom Typ BD5, weltweit 5.000 Mal als Bausatz verkauft, aber nur ein Modell ist in Österreich zugelassen. Die Maschine wurde durch den 007-Streifen „Octopussy“ bekannt. Am strahlenden Frühlingsnachmittag zog Besitzer Madrian seinen Supervogel heuer erstmals hoch, um „alle Systeme zu checken“. Die Landung danach war hart – durch menschliches Versagen.

ÖSTERREICH: Denken Sie in Anlehnung an Simmels Roman „Hurra, ich lebe noch“?
HERMANN MADRIAN: Ja, das war knapp. Zum Glück habe ich die Maschine schnurgerade aufgesetzt, sonst hätte sie sich überschlagen – und dann Grüß Gott.

ÖSTERREICH: Wie konnten Sie vor der Landung aufs Fahrwerk vergessen?
MADRIAN: Geplant war ein Genussflug. Aber dann gab es plötzlich starken Verkehr, und der Tower hat mich reingeholt. Und im Stress ist mir der Fehler passiert.

ÖSTERREICH: Gibt es für solche Fälle keine Warnsignale im Cockpit?
MADRIAN: Doch, sogar drei Warnlampen, aber ich muss abgelenkt gewesen sein.

ÖSTERREICH: Kann’s vielleicht am Alter liegen?
MADRIAN: Nein, ich bin topfit. Offenbar hat ja auch im Tower niemand bemerkt, dass da einer ohne Fahrwerk runterkommt.

ÖSTERREICH: Wie war das Gefühl bei der Bauchlandung?
MADRIAN: Es hat gespenstisch gekracht und geknirscht, und ich habe sofort gewusst, was los war.

ÖSTERREICH: Sie sind tatsächlich unverletzt?
MADRIAN: Ja. Nur die Maschine ist zerkratzt. Aber das krieg ich im Hangar in ein paar Tagen wieder hin.

Zur Vollversion des Artikels