In Kärnten
FPÖ für Stermann-Grissemann-Auftrittsverbot im ORF
05.11.2008
FPÖ-Generalsekretär Vilimsky fordert vom ORF ein Auftrittsverbot von Stermann und Grissemann.
Er findet das Duo "wenig amüsant" und "provokativ". Stermann und Grissemann hätten bereits einmal ein ORF-Auftrittsverbot erhalten, im Jahr 1999, nachdem sie in Trunkenheit über Jörg Haider folgendes gesagt hätten: "Ich glaube, wenn man Haider derzeit stoppen wollte, dann müsste man ihn erschießen." Das ORF-Auftrittsverbot habe allerdings nicht lange gehalten.
"Pietätsloses Verhalten"
Durch ihr völlig pietätloses Verhalten im Nachfeld des tragischen Unfalltodes des Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider hätten diese nun den Bogen völlig überspannt und sollten aus dem Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verbannt werden, fordert Vilimsky. Im ORF dürfe kein Platz für eine derartige Kellerqualität des Kabaretts sein.
Massive Kritik am BZÖ von den Grünen
Nach der Absage des Kabarett-Auftritts von Dirk Stermann und Christoph Grissemann haben die Grünen heftige Kritik am BZÖ geübt.Die beiden Satiriker hatten nach der ORF-Sendung "Willkommen Österreich" am 23. Oktober, in dem sie dem Tod Jörg Haiders und den folgenden Tagen in Kärnten breiten Raum widmeten, zahlreiche Drohungen erhalten.
"Aufwiegelung rund um den Auftritt"
"Wegen der vom BZÖ betriebenen Aufwiegelung rund um den Auftritt des Kabarettistenduos wird Kärnten einmal mehr ins Abseits gedrängt" sagte Rolf Holub, Landessprecher der Kärntner Grünen. Es sei bedenklich, wenn ein künstlerischer Auftritt und die Gedanken- und Redefreiheit offenbar nur mehr mit Personenschutz gewährleistet werden könne. "Es wird sehr gefährlich, wenn die Politik anfängt, in die Freiheit der Kunst und Kultur einzugreifen", meinte Holub. Von einem Landeshauptmann müsse man erwarten können, dass er verbindend wirke und nicht eine hetzerische Atmosphäre erzeuge.
Dörfler bereite "den Boden für gewaltbereite rechtsextreme Obskuranten", erklärte der Grüne Kultursprecher Wolfgang Zinggl. Teile der Kärntner Bevölkerung seien zu einer Hasstirade ermuntert worden, deren Auswirkung nun die Absage der Veranstaltung sei.
"Wann kommt es zu Einreiseverboten für unliebsame Künstler in Kärnten? Wann folgen Auftritts- und Berufsverbote und Ausweisungen, Auflösungen von Organisationen und von Veranstaltungen?", fragte die IG AutorInnen in einer Aussendung. Einmal mehr habe der Kärntner Kulturabwehrkampf, zuvor der FPÖ und nunmehr des BZÖ, für die Außerkraftsetzung der demokratischen Spielregeln und der gesetzlichen Grundlagen der Zweiten Demokratischen Republik gesorgt.
Sehen Sie hier das YouTube-Video der ORF-Sendung "Donnerstag Nacht" - Trauer um Jörg Haider!