Frischmilch und Topfen mit dem Doppelten des Grenzwerts belastet.
In Frischmilch und Topfen, die von der Umweltschutzorganisation Greenpeace Ende November in Friesach gekauft worden sind, hat die Lebensmittelversuchsanstalt das Umweltgift Hexachlorbenzol festgestellt. Laut einer Aussendung von Greenpeace waren eine Milch- und eine Topfenprobe mit 0,021 bzw. 0,023 Milligramm HCB je Kilo belastet, das ist das Doppelte des erlaubten Grenzwertes.
Schock
Man habe drei Milch- und Topfenproben an die LVA zur Untersuchung übermittelt, sagte Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster. Man habe damit gerechnet, dass HCB nachgewiesen werden könne, aber nicht mit einer Überschreitung der Grenzwerte. Die belasteten Produkte stammen laut Greenpeace von der Sonnenalm-Molkerei aus dem Görtschitztal. Ein Milchprodukt der Berglandmilch aus Klagenfurt sei hingegen HCB-frei gewesen.
chuster: "Wir sind entsetzt, dass der Bevölkerung von den Behörden vermittelt wurde, es wären keine kontaminierten Milchprodukte in den Handel gekommen." Frischmilch sei nicht lange haltbar, sie sei also erst nach Bekanntwerden des HCB-Skandals abgefüllt worden, betonte Schuster. Er fordert nun von der Kärntner Landesregierung, den Verkauf aller Milchprodukte aus der betroffenen Region so lange zu stoppen, bis sichergestellt sei, dass sie "verlässlich deutlich unterhalb des Grenzwertes" belastet seien.
Keine Stellungnahme
Eine Stellungnahme der zuständigen Stellen des Landes Kärnten gab es vorerst nicht. Landeskoordinator Albert Kreiner war nicht erreichbar, Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) befand sich gerade in einem Gespräch und kündigte einen Rückruf an.