In Kärnten und in der Steiermark sind derzeit die Aufräumarbeiten nach Sturmtief "Paula" in vollem Gange. Das Bundesheer ist im Einsatz.
Sturmtief "Paula" hat noch schlimmere Schäden angerichtet als bisher angenommen. Allein in Kärnten wird der Schaden auf rund 36 Millionen Euro geschätzt. Die steirische Forstwirtschaft ist wegend es Sturms in der Krise: In Summe wurden vier Mio. Festmeter Holz zerstört, was einer Gesamtfläche von 14.000 Hektar entspricht. Die unmittelbare Schadenssumme - ausschließlich bezogen auf den Wertverlust des Holzes - beträgt über 91 Mio. Euro.
Mittelbarer Schaden beträgt 280 Millionen Euro
Noch größer
sei der mittelbare Schaden, der auch die Kosten für die Wiederaufforstung
und den Einnahmeentfall beinhalte. Laut Kammer beträgt er 280 Mio. Euro.
Zugespitzt werde die Lage dadurch, dass weitere 500.000 Festmeter
Schneebruchholz vom vergangenen Herbst noch in den steirischen Wäldern
liegen. Sie konnten wegen der Schneeverhältnisse noch nicht aufgearbeitet
werden. Die Landwirtschaftskammer richtete einen Krisenstab ein. Die
betroffenen Regionen müssten als Katastrophenschutzgebiete ausgerufen
werden, forderte Resch.
Nerven nicht verlieren
An die Waldbesitzer wurde appelliert, die
Nerven nicht zu verlieren. Der Frischholz-Einschlag müsse gestoppt werden,
um den ohnehin angespannten Holzmarkt nicht völlig kollabieren zu lassen.
Der Waldverband Steiermark wolle mit der Holzindustrie garantierte
Abnahmepreise für Schadholz aushandeln. Einziger positiver Aspekt: Da nur
Österreich von der Windwurfkatastrophe betroffen sei, verursache die
Schadholzmenge keine wesentliche Marktstörung in Europa.
Aufräumarbeiten in Kärnten
In den Kärntner Wäldern
wurden etwa 1,5 Mio. Festmeter Holz niedergewalzt, am stärksten betroffen
ist der Bezirk St. Veit an der Glan, wo derzeit Holz im Wert von 16 Mio.
Euro am Boden liegt. Am Montag war noch die Rede von einem Gesamtschaden von
rund 50 Mio. Euro gewesen.
Gefahr von Überschwemmungen und Verklausungen
In der
kommenden Woche wird ein Blackhawk-Hubschrauber des Bundesheeres bei den
Aufräumarbeiten helfen, kündigte Katastrophenschutzreferent und
Landeshauptmann Jörg Haider (B) am Freitag an. In den engen Seitentälern und
Schluchten Oberkärntens besteht nach wie vor die Gefahr von Verklausungen,
die bei Schlechtwetter Überschwemmungen zur Folge haben könnten. Hilfskräfte
des Bundesheeres starteten am Freitag mit den Aufräumarbeiten im sogenannten
Mühldorfer Graben.
St. Veit am stärksten betroffen
Die nach St. Veit am
stärksten betroffene Bezirke sind Spittal an der Drau und Wolfsberg, wo Holz
im Wert von je sechs Mio. Euro am Boden liegt und Gebäudeschäden in der Höhe
von etwa 100.000 Euro entstanden. In Feldkirchen beträgt der Schadenswert
vier bis fünf Mio. Euro, im Bezirk Villach-Land 1,4 Millionen, in Hermagor
eine Million und in Völkermarkt etwa 350.000 Euro. In der kaum betroffenen
Landeshauptstadt Klagenfurt entstand ein Schaden von 30.000 Euro.