Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gab heute eine Pressekonferenz zu dem gestrigen Messerattentat in Villach. Minister Karner kündigte anlasslose Massenüberprüfungen von Afghanen und Syrern in Österreich an.
Bei dem Messerattentat eines 23-Jährigen auf mehrere Passanten am Samstagnachmittag in Villach habe es sich "ganz klar um einen islamistischen Anschlag gehandelt". Das wurde am Samstagvormittag aus Kreisen des Verfassungsschutzes der APA bestätigt. Der Tatverdächtige habe nach seiner Festnahme bei seiner ersten Einvernahme erklärt, im Namen der radikalislamistischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehandelt zu haben, hieß es gegenüber der APA.
Karner: "Es tut so unglaublich weh, hier stehen zu müssen"
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gab heute eine Pressekonferenz zu dem gestrigen Messerattentat in Villach. "Es tut so unglaublich weh, hier stehen zu müssen, erklären zu müssen, dass gestern ein 14-jähriger Bursche bei einem Attentat ermordet wurde", so Karner bei der Pressekonferenz. "Unser tiefes Mitgefühl gehört den Angehörigen, der Familie des 14-Jährigen."
In diesen Zeiten sind oft auch die Emotionen Zorn und Wut dabei, "die wir in uns tragen", sagt Karner und fügt hinzu: "Wut über einen islamistischen Attentäter, der wahllos auf Passanten hier in Villach eingestochen hat."
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Innenminister Karner kündigt Massenüberprüfungen an
"Wir brauchen jetzt Entschlossenheit. Es handelt sich hier um einen islamistischen Anschlag mit IS-Bezug", erklärt Karner. Laut Ermittlungen hat sich der Attentäter über das Internet radikalisiert. "Mit dieser Entschlossenheit werden jetzt die Konsequenzen gezogen: Einsperren und abschieben, kündigt der Innenminister an. Karner: "Letztendlich wird es eine Massenüberprüfung in vielen Bereichen durchgeführt werden, weil dieser vorher Attentäter nicht auffällig war. Es gibt Bereiche, wo wir anlasslose Kontrollen brauchen werden. Damit die Polizei für Sicherheit für die Menschen in diesem Land sorgen kann." Es geht um Asylberechtigte mit syrischem oder afghanischem Hintergrund, so der Innenminister. "Wir müssen uns rechtlich weiterentwickeln, damit die Behörden die Möglichkeit bekommen einzuschreiten."
Der Innenminister bedankte sich bei den Einsatzkräften, "die innerhalb kürzester Zeit eingeschritten sind". Bei den Streifenpolizisten, die den Attentäter überwältigt haben. Bei den Rettungskräften und bei einem Essenszusteller, der durch sein Einschreiten weitere Opfer verhindern konnte und dadurch der Attentäter festgenommen werden konnte.