Haider-Tod
Jetzt melden sich Zeugen der letzten Stunden
19.10.2008
Ein junger Mann erzählt im ÖSTERREICH-Gespräch von den letzten Stunden Haiders im Szene-Lokal „Stadtkrämer".
In der Nacht vor dem feierlichen Begräbnis von Jörg Haider nahm die Klagenfurter Szene auf ihre Weise Abschied. Im In-Treff „Stadtkrämer“, wo Haider seine letzten Stunden verbrachte, stieg eine private Party. Nach der tragischen Unfallnacht hatte das Lokal wegen Umbaus zugesperrt. Nur die echten Stammgäste hatten Freitagnacht Zutritt zu der „Gedenkstätte“.
Trinksprüche
Bei Hits wie „We are the world, we are the
children“ und dem berühmten Duett von Tina Turner und David Bowie „Tonight“
trank ein kleiner Kreis „auf den Jörg“. Die rund 15 Gäste wollten nicht
gestört werden. Jugendliche Bewunderer und einige BZÖ-Mitglieder kamen mit
verweinten Gesichtern vor der Türe, um ihrem Ärger Luft zu machen: „Es
schaut so aus, als wollen alle uns die Schuld geben, dass er betrunken
gefahren ist. Was können wir dafür“, sagt ein Nachtschwärmer und sucht das
Weite.
Wodka
Fakt ist, dass das ganze Land jenen jungen Mann sucht, mit
dem Haider kurz vor seinem Tod im Stadtkrämer Alkohol trank. Der Mann ist
untergetaucht. Auch er ist verzweifelt, berichten Insider der Klagenfurter
Szene.
Augenzeuge
Ein weiterer Gast, der mit den beiden im Stadtkrämer
getrunken hat, beschreibt Haider im ÖSTERREICH-Gespräch als „hervorragend
aufgelegt“ und großzügig (siehe Interview). So großzügig, dass ihm die Menge
an Alkohol zu viel wurde und er das Lokal verließ, um Luft zu schnappen. Als
er zurückkam, war Haider weg. Kurze Zeit später war der Landeshauptmann tot.
Zeitloch
Trotz neuer Zeugen bleibt ein Teil des Verlaufs der
letzten Stunden von Jörg Haider unklar. Das 30-minütige Zeitloch zwischen
dem Le Cabaret in Velden und dem Stadtkrämer in Klagenfurt ist ungeklärt. Ob
er Velden frühzeitig wegen eines Streits verließ, wie immer wieder
kolportiert, ebenfalls.
ÖSTERREICH: Wann haben Sie Jörg Haider zum letzten Mal
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Foto: (c) Kittelberger