Die heißeste Spur zum Flick-Sarg führt über einen Nürnberger Anwalt - der nach Weihnachten bereit ist, mit der Familie weiterzuverhandeln.
Zuerst bestätigte die Flick-Familie, respektive ihr Sprecher Jörg-Andreas Lohr öffentlich, dass überhaupt verhandelt worden war. Dann wurde bekannt, dass der Deal an den unmöglichen Forderungen des Nürnberger Juristen Wolfgang Spachmüller gescheitert ist. Nun geht der Jurist in die Offensive.
Obwohl der Anwalt für Verkehrsfragen und Möchtegern-CSU-Politiker von den Flicks wegen Begünstigung angezeigt wurde, ist für ihn der Deal noch lange nicht aus der Welt. Wie ÖSTERREICH berichtete, will er im Namen unbekannter Mandanten wissen, wo sich der vor vier Wochen aus dem Mausoleum in Velden gestohlene Flicksarg samt Leiche befindet.
Geplatzt
Für sich selbst verlangte der Jurist ein
Vermittlungshonorar von 11.900 Euro, für seine Mandaten die ausgelobte
Belohnung von 100.000 Euro und Straffreiheit. Letzteres war für die
Flick-Familie allerdings undenkbar. Sprecher Lohr verkündigte: "Wir
sind nur auf Anraten der Polizei auf alles eingegangen. Doch jetzt ist der
Deal geplatzt.“
Irritiert
Jetzt eröffnet Spachmüller die nächste Poker-Runde. Im
Interview mit ÖSTERREICH gibt er zwar zu, über die jüngsten Entwicklungen
sehr irritiert gewesen zu sein, doch er sei durchaus bereit, nach den
Feiertagen einen neuen Anlauf zu nehmen.
Schweigepflicht
Zu welchen Bedingungen, verrät der Anwalt
nicht. Ohne Bezahlung oder auf Druck der Behörden werde er sein Wissen und
seine Mandanten nicht preisgeben. „Dazu kann mich niemand zwingen. Ich
unterliege der anwaltlichen Schweigepflicht“, sagt er etwa gegenüber der
Münchner Abendzeitung – die übrigens sicher ist, dass auch die Grabräuber so
wie Spachmüller aus Nürnberg oder Umgebung kommt. Wie und warum sonst sollte
ein bis dahin mit Strafrecht wenig befasster Jurist plötzlich mit so einem
hochkarätigen Fall zu tun bekommen? Ein Insider: „Vermutlich hat er einen
der Täter einmal in einer lapidaren Verkehrsangelegenheit vertreten.“
"Sarg in Österreich"
Flick-Sprecher Lohr im
Gespräch mit ÖSTERREICH: "Ich glaube nicht, dass die Täter den Sarg ins
Ausland gebracht haben. Ich vermute, er ist noch in Österreich,
wahrscheinlich in Kärnten. Der Jurist ist überzeugt, dass es in dem Fall
bald spannend werden würde. Was das genau heißt, will er nicht verraten.